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Foto: Kati Zubek | detektor.fm

N99 | Miku Sophie Kühmel über Brüche im Leben

„Wie weitermachen nach dem Bruch?“

Gleich mit ihrem ersten Roman hat es Miku Sophie Kühmel auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. In „Kintsugi“ erzählt sie von den unterschiedlichen Formen der Liebe und ihren Herausforderungen.

Miku Sophie Kühmel – ein neuer Blick

Mit nur 27 Jahren und ihrer ersten Romanveröffentlichung hat es Miku Sophie Kühmel auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis geschafft. 1992 wird sie in der thüringischen Stadt Gotha geboren. Das Studium der Literatur- und Medienwissenschaft führt Kühmel später in große Städte wie Berlin oder New York. Schon vorher entdeckt sie ihre Liebe zum Geschichtenerzählen.

Miku Sophie Kühmel veröffentlicht erste kürzere Texte in Zeitschriften und Anthologien. Gleichzeitig entdeckt sie das Radio für sich: Sie versucht sich zunächst am Universitäts- und Lokalradio und produziert später Podcasts für die Plattform audible. Mit „Fellwechsel“ schafft es Kühmel in die Endauswahl des Blogbuster-Preises, bei dem unveröffentlichte Autoren eine Veröffentlichung gewinnen können. Nun ist „Kintsugi“ ihr offiziell erster Roman, der auch gleich viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

Wie macht man denn nach so einem Bruch weiter. Diese reparierte Schale, die mit Zeit und Ruhe und Bedachtsamkeit und Respekt, auch vor dem was passiert ist, wieder zusammengesetzt wird, das auch akzeptiert, dass etwas passiert ist, war ein schönes und dankbares Bild. – Miku Sophie Kühmel

„Kintsungi“ – worum geht’s?

Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten. Diese Tradition lehrt, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ist, sondern im guten Umgang mit den Brüchen und Versehrtheiten. Es ist Wochenende. Wir sind in einem Haus an einem spätwinterlichen See, das Licht ist hart, die Luft ist schneidend kalt, der gefrorene Boden knirscht unter unseren Füßen. Gerade sind Reik und Max angekommen, sie feiern ihre Liebe, die nun zwanzig ist. Eingeladen sind nur ihr ältester Freund Tonio und seine Tochter Pega, so alt wie die Beziehung von Max und Reik. Sie planen ein ruhiges Wochenende. Doch ruhig bleibt nur der See. „Kintsugi“ ist ein flimmernder Roman über die Liebe in all ihren Facetten. Über den Trost, den wir im Unvollkommenen finden. Und darüber, dass es weitergeht. Wie immer geht es weiter. – S. Fischer

Über ihren ersten Roman spricht Miku Sophie Kühmel mit detektor.fm-Moderator Claudius Nießen.

Redaktion: Thilo Sauer


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