Die 58. Venedig-Biennale startet und ist erstaunlich unpolitisch, obwohl Italien seit rund einem Jahr von einer populistischen Koalition regiert wird. Das Hauptaugenmerk liegt dieses Jahr auf etwas anderem.
Der Fokus von Kurator Ralph Rugoff liegt auf der Ästhetik, auf der Form, auf dem Schönen. – Elke Buhr, Monopol-Magazin
Obwohl etwas heraussticht: Das gesunkene blau-rotbraune Flüchtlingsboot, auf dem 2015 im Mittelmeer fast 700 Menschen ums Leben kamen. Der Schweizer Christoph Büchel hat es gekauft und stellt das Wrack nun als Mahnmal aus, ohne viel drum herum. Er hat das Boot „Barca Nostra“ (Unser Boot) getauft.
Das beeindruckendste ist, dass man sich einfach nicht vorstellen kann, dass auf diesem Boot einmal mehr als 800 Menschen gewesen sein soll. Groß ist das nicht. – Elke Buhr, Monopol-Magazin
Eher witzig bis kurios
Ein Besuchermagnet scheint dieses Jahr der französische Pavillon zu sein. Eine surrealistische Landschaft, die weich und voller Vulven ist und sich anfühlt wie ein Uterus. Dazu kommen ein paar Fabelwesen, die eine gewisse Ernsthaftigkeit vermissen lassen. Da die Zeit doch lieber anders nutzen, zum Beispiel für den deutschen Pavillon, der von manchen als anstrengend empfunden wird.
Der soll anstrengen! Ein Staudamm in der Mitte des Raums, der von der deutschen Seite aus droht zu brechen – und verschiedene Musiker mit Trillerpfeifen auf der anderen Seite hineinzulassen. – Elke Buhr, Monopol-Magazin
Welche weiteren Highlights Elke Buhr und das Monopol-Magazin auf der 58. Kunstbiennale in Venedig ausgemacht haben, darüber spricht sie mit detektor.fm-Moderator Nico van Capelle.