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Räumt mit Männlichkeitsbildern auf: Damon McMahon von Amen Dunes.
Foto: Michael Schmelling

Album der Woche: Amen Dunes – Freedom

Was bedeutet Männlichkeit?

Schon seit 2009 macht Damon McMahon als Amen Dunes eine schwer einzuordnende Mischung aus Folk und Psychedelic Rock. Bislang ist er damit eher unter dem Radar geflogen. Mit seinem fünften Album „Freedom“ könnte sich das jetzt ändern. Auf dem räumt McMahon mit Männlichkeitsbildern auf.

Kurz geschnittene Haare, kantiges Gesicht und ein Fred Perry-Poloshirt – auf dem Cover des neuen Albums seines Projekts Amen Dunes wirkt Damon McMahon wie ein englischer Fußball-Hooligan. Wie einer, der sich jeden Samstag mit seinen Kumpels trifft, um sich mit den Fans des gegnerischen Vereins zu prügeln. Das macht er glücklicherweise nicht. Zwielichtige Charaktere gibt es aber durchaus auf Freedom, dem fünften Album von Amen Dunes. Männlichkeit und was genau das bedeutet, ist das Thema des Albums und das erkundet Damon McMahon vor allem an sich selbst.

Keine idyllische Kindheit

Damon McMahon wächst in einer Kleinstadt in Connecticut auf, eine besonders idyllische Kindheit hat er aber nicht. Alkohol und Drogen sind immer präsent, das Verhältnis zum Vater ist angespannt. Der kann nicht akzeptieren, dass sein Sohn von so etwas unmännlichem wie Musik leben will. 2006 schreibt McMahon ein paar Songs, die er aber nur mit einigen Freunden teilt. Danach zieht er nach China und das Thema Musik machen ist erstmal vom Tisch. Drei Jahre später werden die Songs unter dem Titel D.I.A. als Album veröffentlicht und McMahon beginnt als Amen Dunes kleine Gigs zu spielen. Danach erscheinen noch drei weitere Alben, die sich musikalisch zwischen Folk und Psychedelia bewegen.

https://www.youtube.com/watch?v=A64wcAgpbrM

Die neuen Songs sind über einen Zeitraum von drei Jahren entstanden. Zu Beginn des Prozesses erfährt McMahon, dass seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Das Verhältnis zu seinen Eltern und die Schwierigkeiten damit ist ein Thema auf Freedom. Im Zentrum steht immer die Frage, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Das erkundet McMahon mit Hilfe von teils reellen, teils erfundenen Charakteren wie klebstoff-schüffelnden Schulschwänzern, Pariser Drogenhändlern oder kriminellen Surfern.

Bereit für ein größeres Publikum

Aufgenommen hat McMahon die Songs in New York und Los Angeles. Dabei geholfen haben ihm neben seinen Bandkollegen auch Yeah Yeah Yeahs-Gitarrist Nick Zinner und der italienische Elektro-Künstler Panoram. Das Ergebnis sind zehn eingängige Stücke mit unbeirrt groovendem Schlagzeug, hintergründigen Synthie-Flächen und Gitarrengenudel wie bei The War On Drugs.

Auf Freedom beschäftigt sich Damon McMahon mit seiner Vergangenheit, um sich von ihr zu befreien. Und es ist ein Gewinn, ihm dabei zuzuhören. Nach vier Alben wird er damit hoffentlich auch einem größeren Publikum bekannt.

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