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Erweitern ihren charakteristischen Sound: Balthazar.
Foto: Thomas Nolf

Album der Woche | Balthazar – Fever

Du gibst mir Fieber

Vor drei Jahren ist das letzte Balthazar-Album „Thin Walls“ erschienen. In der Zwischenzeit haben die beiden Frontmänner Maarten Devoldere and Jinte Deprez an Soloprojekten gearbeitet. Aber miteinander können sie auch noch sehr gute Songs schreiben und das beweisen sie auf „Fever“.

Mehr Leichtigkeit und eine neu erweckte Freude am gemeinsamen Musikmachen haben die beiden Balthazar-Frontmänner Maarten Devoldere and Jinte Deprez aus ihren Soloprojekten mitgenommen. Nach Ende des letzten Album-Tour-Zyklus fühlten sie sich ausgebrannt. Die vorhergehenden Jahre hatten sie fast ausschließlich der Band gewidmet, es war an der Zeit, mal etwas anderes zu probieren. Ohne Druck konnten sie ihr gewohntes musikalisches Terrain verlassen und mit Neuem experimentieren.

Wiedergefundene Lockerheit

Jinte Deprez‘ „J. Bernardt“ spielt mit Elementen aus den Bereichen Soul, Pop und R’n’B, während sich die Songs von Maarten Devolderes „Warhaus“ zwischen klassischem Indie-Pop und Chanson einordnen lassen. Irgendwann haben Devoldere und Deprez angefangen auch, die Konzerte des jeweils anderen zu besuchen. Die Inspiration für gemeinsame Songs stellte sich dann schnell wieder ein. Die neue Lockerheit haben sie schließlich auf ihrem vierten Studioalbum Fever verewigt.

Auf Fever verfeinern die Belgier ihren lässigen Indiepop mit Soul, R&B, Elektro- und Disco-Elementen. Ein treibender funky Bass, hypnotische Grooves, schmelzende Streicher, triumphierende Bläser und die ein oder andere Pfeifeinlage werden in den Ring geworfen. Daraus bauen sie fluffig tanzbare Ohrwürmer, die manchmal ein bisschen zu viel des Guten wollen. Wenn etwas weniger aufs Hit-Gaspedal gedrückt wird, wie in I’m Never Gonna Let You Down Again, gelingen Balthazar wunderbar groovende Popperlen, die man sich nicht schon nach zwei Durchläufen sattgehört hat.

Neue Facetten

Textlich befasst sich das Album mit den Themen „toxische Beziehungen“ und Oberflächlichkeit. Vor allem Jinte Deprez hat die Songs genutzt, um sich einige Erfahrungen von der Seele zu schreiben. In einem Interview sagte er kürzlich, dass man ja nicht immer Recht haben müsse in einem Song. Man könnte auch mal ein Idiot sein.

Mit Fever ist Balthazar ein erfrischender Neustart in den zweiten Teil ihrer Karriere gelungen. Ihren intelligent komponierten und tanzbaren Indiepop-Songs haben sie neue Facetten hinzugefügt, ohne sich zu weit von ihrem charakteristischen Sound wegzubewegen. Die Party kann weitergehen!

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