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Klingen 2014 erwachsen und trotzdem nervös: Maxïmo Park. (Foto: Steve Gullick)

Album der Woche: Maxïmo Park – Too Much Information

Für Indiebands von der Insel ist eine eigene Alkoholmarke DAS angesagte Merchandise-Produkt im Jahr 2014. Mogwai haben ihren eigenen Whisky, die Super Furry Animals benennen ein Bier nach ihrem ersten Album. Maxïmo Park werden auf ihren Konzerten ihr eigenes Bier „Maximo No.5“ verkaufen. Wie das schmeckt, wissen wir zwar nicht. Aber wie ihr fünftes Album „Too Much Information“ klingt.

Album der Woche: Maxïmo Park – Too Much Information 03:26

Eines gleich vorweg: Ein Trink-Album ist Too Much Information nicht geworden. Allerdings waren Maxïmo Park ja noch nie für bierselige Mitgröhl-Songs bekannt. Auf ihrem fünften Album klingen sie entspannter und zuversichtlicher. Es gibt keine düsteren Statements zur Lage der Nation mehr, wie noch bei The National Health, sagt Sänger Paul Smith.

Nach unserer letzten Platte hatten wir das Gefühl, unsere Sichtweise endgültig deutlich gemacht zu haben. Dieses Mal haben wir uns schlichtweg gedacht: „Machen wir doch einfach eine neue Platte, ohne zu sehr darüber nachzudenken.“ Früher waren wir der Auffassung, dass ein Album immer ein ausgefeiltes Statement zur Lage der Nation sein muss. Aber am Ende ist es auch nur eine weitere Platte, und man sollte Spaß damit haben.

Punkrock trifft Synthiepop

Energetischer Punkrock und Verstärkerrauschen auf der einen, eher kühle Diskobeats und Synthie-lastige Popsongs auf der anderen Seite. Auf Too Much Information haben Maxïmo Park ihrem Spieltrieb freien Lauf gelassen und das getan, worauf sie gerade Lust hatten. Diese entspannte Herangehensweise hat unter anderem damit zu tun, dass sie ohne Kostendruck im eigenen Studio aufnehmen konnten. Sie konnten so auch verschiedene Aufnahmetechniken ausprobieren, sagt Gitarrist Duncan Llyod.

Das Album entstand auch aus zwei unterschiedlichen Aufnahmesituationen heraus. Einige Teile entstanden am Computer, andere wiederum im Studio, wo wir als Band einen eher organischen Sound kreieren konnten. Es macht uns Spaß mit dieser seltsamen Sache, zu der Popmusik mittlerweile geworden ist, herumzuspielen. Du kannst heutzutage am Rechner einen kompletten Song schreiben und alles punktgenau in Midi-Spuren arrangieren, oder du stellst dich einfach vor zwei Mikros. Du hast die freie Wahl. Wir waren schon immer eine verspielte Band, aber mit diesem Album ist es uns endlich auch gelungen diese Verspieltheit auf Platte zu bannen.


Maximo Park – Leave This Island on MUZU.TV

Wenn man ein Buch liest oder einen Film anschaut, kann einen das in die Welt der Figuren mitnehmen. Man fühlt sich mit ihnen verbunden und man kann an ihrer Welt teilhaben, auch wenn man nur kurz von außen hineinschaut. Ich habe mich zum Beispiel von den Kurzgeschichten von Lydia Davis beeinflussen lassen. Die sind manchmal nur einen Absatz oder eine Seite lang, und dennoch wird darin eine komplette Welt entworfen. Das brachte mich auch auf den Gedanken, die Stücke für das neue Album aus dieser Perspektive anzugehen.

Tanzen und Bier trinken

Auf Too Much Information klingen Maxïmo Park erwachsener, behalten aber ihre nervöse Energie. Man kann zu ihren Songs immer noch tanzen, aber natürlich auch Bier trinken, wenn man will.

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