Man stelle sich folgendes Szenario vor: Zwei Freunde fahren in einem kleinen Geländewagen durch die wunderschöne Landschaft Arizonas. Die beiden sind Musiker und aus dem Fenster schauen und die Natur genießen reicht ihnen irgendwann nicht mehr. Also wandeln sie kurzerhand das Auto in ein kleines Aufnahmestudio um, inklusive der schon arg angeschlagenen Stereoanlage. So beginnt die Geschichte von Silk Rhodes.
Alle dürfen mitmachen
Die beiden Freunde sind der Produzent Michael Collins und der Sänger Sasha Desree. Als sie zurück in ihrer Heimatstadt Baltimore sind, machen sie einfach weiter auf diese Art und Weise Musik. Sie stellen ihr Auto an den Straßenrand und spielen für und mit den Leuten, die gerade zufällig vorbeikommen. Jeder darf mal ein Loop basteln oder ein bisschen auf dem Piano klimpern.
Viel Bass und warmer Rhodes-Sound
Das Ergebnis dieses Experiments ist reduzierte Soulmusik mit viel Bass und dem typischen warmen Fender Rhodes Sound. Silk Rhodes kombinieren Elemente aus Blues, Pop, Disco, Doo-Wop und vieles mehr. Sicherlich war auch die ein oder andere bewusstseinserweiternde Substanz im Spiel. Es gibt jede Menge wabernde Gitarren, Hintergrundrauschen, ein bisschen Sitar und Sasha Desrees Falsettgesang.
Meditativer Groove gegen Weihnachtsmusikfrust
Zwischenrein haben sie auch ein paar kratzige Aufnahmen von einem Anrufbeantworter gepackt. Silk Rhodes haben auf ihrem ersten Album den Soul der frühen 70er verinnerlicht, kopieren ihn aber nicht. Wen also bei Alle Jahre wieder und Last Christmas alle Jahre wieder das kalte Grauen packt, dem empfehlen wir wärmstens die entspannt groovenden Tracks von Silk Rhodes.