Neue Platten
King Tuff – Smalltown Stardust
Was fällt euch ein, wenn ihr an eure Heimatstadt denkt? Sind es eher gute Erinnerungen oder seid ihr froh, weggezogen zu sein? King Tuff verbindet auf alle Fälle viel Schönes mit der Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist. Das idyllische Brattleboro im US-Bundesstaat Vermont wollte er eigentlich nie verlassen, aber seine Karriere als Musiker zwang ihn letztendlich nach Los Angeles, wo er gemeinsam mit Sasami Ashworth sein neues Album “Smalltown Stardust” geschrieben und produziert hat. Es soll eine Ode an die Inspiration und die kleinen Momente sein, geprägt von Flüssen, Wäldern, Spukgestalten und Highways. Mal romantisch, mal lustig und mal spirituell sind die Songs ein nostalgisches Dokument einer Jugend im grünen Norden der USA.
JW Francis – Dream House
Bald ist Valentinstag! Was für viele großer Quatsch ist, scheint für JW Francis eine Herzensangelegenheit zu sein. Seit vier Jahren können ihm seine Fans den Namen ihrer oder ihres Liebsten schicken und die Gründe, weswegen einem die Person am Herzen liegt. Francis schreibt dann Liebeslieder im Slacker-Pop Gewand. Das Best Of ist nun auf “Dream House” zu hören. Einige Songs musste er noch dem Album-Format anpassen, andere sind genauso geblieben wie sie waren. Dabei gibt es nicht nur Songs für Lover, sondern auch für Haustiere oder Liebesbotschaften an sich selbst. Irgendwo zwischen Mac De Marco und The Strokes.
Samia – Honey
Eine ganz schöne Achterbahnfahrt ist das zweite Album der US-amerikanischen Musikerin Samia, die sich durch das Internet in den vergangenen Jahren eine solide Fanbase erspielen konnte. Auf “Honey” singt sie von verkorksten Beziehungen, Wiedergutmachen, großem Drama und gibt sogar zu, die neue Freundin ihres Ex-Freundes umbringen zu wollen. Von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist auch das klangliche Motto des Albums: “Sad Girl Indie” à la Phoebe Bridgers wird gemischt mit poppigerem Sound à la Olivia Rodrigo. So ein wenig vermisst man dabei Samias eigenen Touch. Auch die Stimm- und Soundeffekte sind definitiv Geschmackssache.
Neu auf der Playlist
Blondshell – Joiner
Die New Yorker Musikerin Sabrina Teitelbaum hat letztes Jahr unter dem Namen Blondshell eine Handvoll Songs veröffentlicht, die auf große Resonanz der internationalen Musikpresse stießen und ihr Supportshows für u.a. Porridge Radio eingespielten. Nun kündigt sie mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum (VÖ: 07.04. via Partisan Records) den nächsten Schritt an. Ein erster Vorgeschmack davon ist diese Woche mit der Single „Joiner“ veröffentlicht worden. Für den Song wollte Teitelbaum schwere Themen in eine leichte Instrumentierung verpacken und hat sich dabei von Britpop-Bands wie The Verve oder Pulp inspirieren lassen. Herausgekommen ist ein schöner Indie-Pop-Song mit einem sehr sehenswerten Musikvideo.
Talking To Turtles – Grapefruit Knife
Willkommen zurück – möchte man sagen! Denn ganze neun Jahre ist es her als wir das letzte Mal von den Leipzigern Claudia und Florian Sievers aka Talking To Turtles gehört haben. Umso größer ist jetzt die Vorfreude auf ihr viertes Album. „And What’s On Your Mind“ erscheint am 17.03. bei Krokant Musik und wird heute schon mit der ersten Single „Grapefruit Knife“ ordentlich angeteast. Mit liebevoll-lässiger Instrumentierung und gewohnt bittersüßen Lyrics lässt der Song zwar offen, was genau es nun mit dem Pampelmusen-Messer auf sich hat. Er sorgt dafür aber bei uns für eine sehr wohlige Stimmung und das gute Gefühl zu wissen, dass die Band zurück ist!
Fever Ray – Kandy
Das kommende Album “Radical Romantics” (VÖ: 10.03.) von Fever Ray hatten wir in der ersten Folge des Jahres ja schon angeteast. Heute gibt es mit „Kandy“ einen weiteren Vorgeschmack davon. Entstanden ist der Song mit Ex-The Knife Mitglied und Karin Dreijers Bruder Olof. Dieser ist auch maßgeblich für den Sound verantwortlich und entschied sich, in Erinnerung an das gemeinsame Bandprojekt, für einen speziellen Synthesizer, den sie auch schon zu The Knife Zeiten oftmals benutzten. Das äußerst skurrile Video zum Song, in dem die beiden Geschwister auf der Bühne stehen, zieht außerdem Parallen zu dem The Knife Song „Pass This On“.
Popschnipsel
Die horrenden Summen für die nächste Taylor Swift Tour und die langen, virtuellen Warteschlagen beweisen es: Wenn Ticketverkaufsstellen, wie Ticketmaster und Eventim, ihre Monopolstellung ausnutzen, schadet das nicht nur den Fans, sondern der ganzen Clubkultur. Nach Hamburger Vorbild hat das LiveKommbinat Leipzig e.V. in Zusammenarbeit mit der Ticketplattform TixForGix nun das so genannte FairTix gestartet. Dabei verzichtet TixForGix auf die Hälfte der Vorverkaufsgebühren, stattdessen wird ein Clubeuro an das Live Kommbinat gespendet, das damit zum Beispiel Awareness und Green Club Culture Projekte umsetzen möchte. Wie das genau funktioniert und was Konzertgänger:innen davon haben lest ihr hier. Im Podcast sprechen wir mit Markus Ohm darüber, einem der Geschäftsführer von TixForGix.
Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.