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Sunflower Bean
Foto: S Driely

Keine Angst vor Hits

Schnelle und langsame Tonwechsel

Sunflower Bean kündigen ihr drittes Album „Headful of Sugar“ an, alt-J lassen sich von True Crime-Podcasts inspirieren und Shybits widmen ihren nervigen Nachbarn einen Song. Außerdem: das John Cage-Orgel-Kunstprojekt. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

alt-J – The Dream

Für ihr Debütalbum “An awesome wave” war das Trio alt-J schon mal für das “Album des Jahres” bei den Brit Awards nominiert. Ihr artsy Mix aus Indierock, Folk und Elektronika kam von Anfang an gut an. Mit dem letzten “Relaxer” (2018) haben sie sich dann von ihrer Erfolgsformel verabschiedet und experimentelle Klanglandschaften geschaffen, die auch als Filmmusik gut funktioniert hätten. Davon ist aber auf Album Nummer vier „The Dream“ nicht mehr viel übrig geblieben. Gitarre, Bass, E-Piano, elektronische Texturen and verwaschene Samples werden detailverliebt und raffiniert zu catchy Hooks zusammengebastelt.

Nneka – Love Supreme

Die Musikerin Nneka ist in der Stadt Warri im Süden Nigerias aufgewachsen, mit 17 ist sie nach Deutschland gezogen. 2005 erschien ihr erstes Album „Victim of truth“, auf dem sie Neo-Soul, Hip-Hop, Afrobeat und Jazz mischt. Zuletzt hat sie sich vor allem der bildenden Kunst gewidmet, aber während der Zeit zu Hause in den letzten zwei Jahren, hatte sie die Gelegenheit angefangene Songs fertigzustellen und die sind jetzt auf dem Album „Love supreme“ versammelt. Darauf wechseln sich atmosphärische Elektronik und poppige Nummern mit Streicher und treibendem Groove ab, hört man Gospel und Reggaevibes. Nnekas Musik ist vielseitig und hat eine enorme Kraft.

Spoon – Lucifer on the Sofa

Spoon machen seit fast 30 Jahren Musik, zuerst Indierock zwischen Pixies und Wire, die letzten beiden Platten “They want my soul” und “Hot thoughts” haben dann mit Synthies und einer gewissen dancy David Bowie-Ästhetik aufgewartet. 2022 kehren sie mit dem zehnten Studioalbum “Lucifer on the sofa” zu ihren Rock’n’Roll-Wurzeln zurück. Die Songs sind voller kratziger, kantiger Gitarrenriffs, melancholischer E-Pianomelodien und schnittiger Grooves, mal mehr Bluesrock, mal soulig oder eher filigran. Auf jedem Album klingen sie immer ein bisschen anders, aber auch immer wie sie selbst und das trifft auch auf “Lucifer on the sofa” zu.

Neu auf der Playlist

Sunflower Bean – Who Put You Up To This?

Benannt nach ihrer gemeinsamen Liebe für Sonnenblumenkerne und Kaffeebohnen, machen Julia Cumming, Nick Kivlen und Olive Faber seit spätestens 2016 unter dem Namen Sunflower Bean gemeinsam Musik. Ihre Alben „Human Ceremony“ (2016) und „Twentytwo in Blue“ (2018) waren nicht nur in ihrer Heimat New York, sondern auch schnell im Rest der Welt erfolgreich. Der intensive Glamrock von Sunflower Bean bewegt sich mal in Richtung Punk, mal ist er aber auch glatter. So wie in ihrem neuen Song „Who Put You Up To This?“ auf dem sie zeigen, dass sie auch den Blues verstanden haben. Die Single schmiegt sich mühelos an die Gehörgänge und handelt davon, sein Leben selbst zu steuern und zu hinterfragen, wer bis jetzt die Fäden in der Hand hatte. „Who Put You Up To This?“ wird auch auf dem dritten Album von Sunflower Bean zu finden sein. Das heißt „Headful of Sugar“ und ist ab dem 6. Mai erhältlich.

Shybits – Neighbours

Treffen sich ein Brite, eine Südafrikanerin und ein Italiener in Berlin…das ist nicht der Beginn eines schlechten Witzes, sondern der Anfang einer schönen Bandgeschichte. Liam, Meghan und Pierro haben 2017 die Band Shybits gegründet und haben sich nach und nach einen Namen in der deutschen Indie-Szene gemacht. Sie sind bei Duchess Box Records unter Vertrag, das auch die Heimat von Laura Lee & The Jets, Sofia Portanet und Thala ist. Alles „international“ klingende Bands, die wissen, was man aus einer Gitarre alles rausholen kann. Nach „Idiots Like You“ (2018) und einigen anderen Songs, gibt es seit dieser Woche „Neighbours“ zu hören, der auch auf dem Debütalbum der Band „Body Lotion“ ab dem 18. Februar gelistet ist. Mit einem dynamischen Sound zwischen Brit-Pop und Garagenrock geht es darin um Nachbarn, die einen gern mal zur Weißglut treiben – angelehnt an eine persönliche Leidensgeschichte von Sänger Liam.

Rolf Blumig – Brndnbrg

Über Rolf Blumig ist relativ wenig bekannt. Nur, dass er Mitte 20 ist, in Leipzig lebt und „die Musik so sehr liebt, wie er den Kapitalismus verachtet“. Von seinen Fans und Freund:innen auch „Rolfie“ genannt, macht er seit ein paar Jahren psychedelisch-angehauchten Indie-Rock voller Twists und Turns. Seit vergangenem Jahr ist Rolf Blumig bei Staatsakt unter Vertragt, die auch sein Debütalbum „Liebe lohnt sich“ neu aufgelegt haben. Das ist nun auch mit seinem Song „Brndnbrg“ passiert, den es auch schon länger gibt und der jetzt einen neuen Anstrich bekommen hat. Darauf wird sich um das besagte Bundesland und seine hinterbliebenen Bewohner:innen gesorgt, ein Thema, das auch schon Rainald Grebe am Herzen lag. Schön erzählt, mit jeder Menge E-Gitarre, macht Rolf Blumig Lust auf mehr. Eventuell schon bald auf Album Nummer zwei, das „Rolfie lebt!“ heißen wird.

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