Play
Kings of Convenience
Foto: PR

Keine Angst vor Hits

Hellgrüne Dystopien

Kings of Convenience begeben sich auf den „Rocky Trail“, Squid schlagen wild lärmend um sich und Sophia Kennedy hat keine Angst vor Monstern. Außerdem: es ist amtlich – Clubs sind Kultur. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Sophia Kennedy – Monsters

Die Sängerin und Produzentin Sophia Kennedy ist in USA geboren und als Fünfjährige nach Deutschland gekommen. Zum Studieren ist sie nach Hamburg gezogen und dort lebt sie immer noch. Neben dem Filmstudium hat sie sich in den vergangenen Jahren vor allem im Dunstkreis der deutschen Musikszene rumgetrieben, u.a. mit Carsten „Erobique“ Meyer und als eine Hälfte des Elektropop-Duos Shari Vari. 2017 ist ihr Debütalbum erschienen, das zählte für Pitchfork zu den 20 jahresbesten elektronischen Alben. Auf ihrem zweiten Album „Monsters“ widmet sie sich wieder ihrem Avantgarde- und Weird-Pop, den sie erneut mit Mense Reents produziert hat. Sie kombinieren flackernde Elektronik, Beats, Loops, Gitarren, Streicher und Synthesizer mit Kennedys mal sanfter, mal strenger Stimme. Das Ergebnis ist risikofreudige Popmusik, ruhelos, aber trotzdem mitreißend und nicht prätentiös. Übrigens: In der nächsten Folge von Tracks & Traces nimmt Sophia Kennedy zusammen mit Mense Reents ihren Song „I can see you“ unter die Lupe.

Squid – Bright Green Field

Squid ist eine der wenigen Bands, in denen der Drummer auch der Sänger ist. Gegründet wurde das Quintett 2017 in Brighton. Mit ihren energetischen Postpunksongs waren sie auf der „Sound of 2020“ Liste der BBC. Ihr Debütalbum heißt zwar „Bright Green Field“, klingt aber gar nicht idyllisch, sondern eher dystopisch. Ob funky Artpunk oder wild um sich schlagende Stücke mit jazzigem Einschlag und gegeneinander anspielenden Gitarren, Squid fühlen sich an keine Formatregeln gebunden. In den mit Ideen vollgepackten, vielschichtigen Songs gibt es viel zu entdecken.

Fatoni & Edgar Wasser – Delirium

Die Rapper Fatoni und Edgar Wasser haben sich vor vielen Jahren in den Rapkreisen Münchens kennengelernt. Sie wurden Fans voneinander und veröffentlichten 2013 gemeinsam das Album „Nocebo“. Jetzt gibt’s den Nachfolger „Delirium“. Darauf loten die beiden unter anderem die Schwierigkeit aus, wie man beleidigen kann, ohne sexistisch zu sein („Freierssohn“). Und sie machen sich über sich gegenseitig lustig, kokettieren mit ihren vermeintlichen Schwächen, gut zu hören etwa in “Künstlerische Differenzen”. Sie beackern einige offensichtliche Themen wie Sexismus, Mackertum im Hip Hop und Alltagsrassismus, aber auf clevere und überraschende Art und Weise.

Neu auf der Playlist

Modest Mouse – We Are Between

Nach sechs Jahren bringen Modest Mouse im Juni ihr fünftes Studioalbum „The Golden Casket“ heraus und „We Are Between“ ist die erste Single daraus. Ein eingängiger, fast schon gefälliger Song für die Band. Mit poppigem Beat, einem Chor im Refrain und die überzeugend eindringliche Stimme von Sänger Isaac Brock, die oft klingt als gerate er in kurze, kontrollierte Wutausbrüche. „We Are Between“ könnte bedeuten: wir stehen zwischen den Welten. Vielleicht ein Bezug zur aktuellen Ausnahmesituation.

LUMP – Animal

„Animal“ heißt die neue Single des britischen Duos LUMP. Dahinter stecken Singer-Songwriterin Laura Marling und Mike Lindsey von Tunng. Anders als Marlings folkige Solostücke ist ihre Musik mit LUMP elektronisch und poppig. „Animal“ ist ein bewegender, emotionaler Tanzsong, der dazu animiert, aus sich heraus zu kommen. So versucht sich Laura Marling scheinbar auch selbst im expressionistischen Tanz im dazugehörigen Musikvideo. „Animal“ wird auch das zweite Studioalbum von LUMP heißen, das im Juli veröffentlicht wird.

Kings of Convenience – Rocky Trail

„Let’s start from what we left unsaid” heißt es im neuen Kings of Convenience-Song “Rocky Trail”. Und der klingt tatsächlich so, als würde das Duo aus Norwegen haargenau da wieder ansetzen, wo es vor zwölf Jahren aufgehört hat. Wenn Eirik Glambek Bøe und Erlend Øye zweistimmig singen und ihre Gitarren zupfen, entsteht eine einmalige Magie, wie eh und je, nur optisch erkennt man den Herren an, dass die Zeit sie verändert hat. Mitte Juni kommt dann das ganze Album „Peace Or Love“ mit elf neuen Songs.

Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen