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Meghan Remy von U.S. Girls
Foto: Emma McIntyre

Keine Angst vor Hits

Das ist so typisch!

U.S. Girls bleiben in der Stadt, Beyoncé beschert uns Hits für die Tanzfläche und Dry Cleaning telefonieren mit der Arktis. Außerdem: Barrierefreiheit auf Festivals in Deutschland – Gespräch mit Amy Zayed und Katja Lucker. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Tallies – Patina

Die Band Tallies kommt aus Toronto und hat sich 2017 gegründet, als sich Gitarrist Dylan Frankland und Sängerin Sarah Cogan bei einem Music Engineering Kurs kennengelernt haben. Ihre eigenen Songs sind inspiriert von Bands wie The Smiths oder Aztec Camera. 2019 erschien das selbstbetitelte Debütalbum. Auch auf dem zweiten “Patina” hört man die luftigen jangly Gitarren im Echoraum, alles immer mit einer leichten Melancholie überzogen. Sarah Cogan besingt mit ihrer ätherischen Stimme auch eher düstere Themen wie Depression oder das Haltverlieren in einer Beziehung. Neben den üppigen Soundteppichen geht es auch mal Richtung Psychedelic oder schrammeligem Garagerock.

Of Montreal – Freewave Lucifer F<ck F^ck F>ck

Of Montreal ist das Projekt von Kevin Barnes, gegründet schon im Jahr 1996. Viele Mitglieder sind seitdem gekommen und gegangen und der musikalische Stil von of Montreal hat sich auch verändert, ist aber immer noch im 60s-Psychedelic Pop verwurzelt. „Freewave Lucifer f<ck f^ck f>ck“ heißt das 18. Studioalbum und das ist ein ziemlich wilder Ritt mit Elementen von Synthiepop, Wave, Funk, Disco und Geräuschen. Die Songs verändern sich auch während ihrer Laufzeit, klingen am Ende ganz anders als sie begonnen haben und sind oftmals überbordend vollgepackt mit Ideen. Es gibt oft keine Songstruktur mit Strophe und Refrain, stattdessen Stream-of-consciousness mit musikalischen Versatzstücken aus allen möglichen Ecken.

Beyoncé – Renaissance

Beyoncé ist eine der größten Popstars zur Zeit, schon seit den 90er Jahren macht sie Musik und hat allein als Solokünstlerin schon 28 Grammys bekommen. Das Album “Rennaissance” ist das erste eigene Studioalbum seit “Lemonade” von 2016. Und für ihre “Wiedergeburt” hat die 40-Jährige mit allerlei anderen zusammengearbeitet, darunter Ehemann Jay-Z und alte Vertraute wie Pharell Williams und dem Produzenten The-Dream, aber auch viele Menschen aus der elektronischen Musik wie Skrillex oder DJ Honey Dijon, Giorgo Moroder und Donna Summer steuern Samples bei. Disco, Soul, Afrobeats Trap und House werden in den ineinander fließenden Songs vermischt. Es geht um die Lust am und das Feiern des Lebens, um Selbstverwirklichung, Liebe und das Ganze mit viel Bad Bitch-Coolness bzw. Hotness, denn Hot-Girl-Summer steht über all dem in großen Buchstaben.

Neu auf der Playlist

Dry Cleaning – Anna Calls From The Arctic

Dass Dry Cleaning post-punkige Gitarren mit Spoken-Word-Vocals zu einem breiten Sound verarbeiten können, haben sie auf ihrem Debüt „New Long Leg“ bewiesen. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung zeigen sie, dass es aber auch reduzierter funktioniert. In „Anna Calls From The Artic“ verbinden sich Bass, Drumcomputer, leiernde Gitarren und Klarinette zu einem hypnotisierenden, fünfminütigen Stück Musik. Im Mittelpunkt steht dabei nach wie vor Florence Shaws Stream-of-consciousness Gesang, den sie hier und da durch sanftes Melodiesummen erweitert. Der Song ist ein zweiter Teaser für das kommende Album „Stumpwork“, was am 21.10. via 4AD erscheinen wird.

Sylvan Esso – Didn’t Care

Das amerikanische Electronic-Pop-Duo Sylvan Esso ist zurück mit einem neuen Song. „Didn’t Care“ handelt davon, dass Beziehungen manchmal einfach so auseinander gehen und das auch gar nicht immer schlimm sein muss. Mit dem Song zeigen Sylvan Esso einmal mehr, das elektronische Tanzmusik durchaus fragil sein kann. Nick Sanborns Beats, Synthie-Wellen und Arpeggiator vermitteln zwar eine gewisse Unruhe, lassen gleichzeitig aber viel Platz für Amelia Meaths Vocals. Der Song ist ein Vorgeschmack für das vierte Album „No Rules Sandy“, was am 12. August erscheint.

U.S. Girl – So Typically Now

Während der Pandemie die Stadt verlassen und auf das Land ziehen? Sicherlich etwas, das vor allem Menschen tun, die es sich leisten können. Genau darüber witzelt die in Toronto lebende Musikerin Meg Remy, besser bekannt als U.S. Girls, in ihrem neuen Song „So Typically Now“. Mit viel 80er Samatha-Fox-Charme und einer Ladung Goldfrapp und Daft Punk ist der Song ein absoluter Floor-Filler. Aber auch die Remy-typische Kapitalismuskritik kommt mit scharfen Lines wie: „Traitors with loans, they run this show“ oder “Gotta sell all my best to buy more, not less” nicht zu kurz. Zu dem Song gibt es ein skurriles Video, in dem Remy aus der Ferne über Telefone und Tablets zu Bauarbeitern singt.

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