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Aaron Frazer
Foto: Alysse Gafkjen

Keine Angst vor Hits

Ein Sonnenuntergang im Herbst

Aaron Frazer lässt den Northern Soul wieder aufleben, Matt Berninger veröffentlicht sein erstes Soloalbum und Helena Deland arbeitet sich an einer einseitigen Beziehung ab. Das und noch mehr Neuigkeiten aus der Welt der Popmusik gibt’s diese Woche in Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Matt Berninger – Serpentine Prison

Der bekannteste Rotweintrinker der Indierockwelt Matt Berninger, seines Zeichens Frontmann der Band The National, hat sein erstes Soloalbum aufgenommen. In der Vergangenheit hat er schon mit Phoebe Bridgers einen Song für einen Filmsoundtrack geschrieben und 2015 mit dem Projekt El Vy seine funky Seite rausgelassen. Auf “Serpentine Prison” steht seine charakteristische Baritonstimme im Mittelpunkt der eher opulent ausgestatteten Songs. Und natürlich bedeutet “solo” keinesfalls allein, Berninger hat sich jede Menge namhafte Unterstützer hinzugeholt: Booker T Jones hat das Album produziert und gespielt haben u.a. Andrew Bird, Matt Barrick (Muzz & The Walkmen) und auch Bandkollege Scott Devendorff. Es geht in den Songs um Liebe, meist die mit Konflikten beladene, die Atmosphäre ist herbstlich – passend dazu empfiehlt sich ein Glas schwerer Rotwein und ein gemütlich Platz am Kamin.

https://www.youtube.com/watch?v=uxV1_RuOqAw

Helena Deland – Someone New

Die kanadische Songwriterin Helena Deland hat 2018 mit der EP-Serie “Altogether Unaccompanied” erstmals auf sich aufmerksam gemacht. Ihre Songs bewegen sich zwischen spärlich instrumentiertem Gitarrenfolk und ätherischem Dreampop. Innerhalb dieser Koordinaten bewegt sich auch ihr Debütalbum “Someone new”. Thematischer roter Faden des Albums ist eine Beziehung, in der sie mehr involviert war als ihr Gegenüber. Deland zeigt sich verwundbar. In den introspektiven Songs baut sie verschiedene Soundlandschaften mit überraschenden Drehungen und Wendungen, die eine irgendwie neblige Stimmung transportieren. Man fühlt sich ein wenig an die Bang Bang Bar in der Serie Twin Peaks erinnert.

https://www.youtube.com/watch?v=GDpgnVSMOQs

Kevin Morby – Sundowner

Der Musiker Kevin Morby ist im mittleren Westen der USA aufgewachsen, genauer gesagt in Kansas. Nachdem er in den letzten Jahren unter anderem in New York und Los Angeles gelebt hat, ist er vor einiger Zeit wieder zurück nach Kansas gezogen und dort, unter dem Eindruck der weiten Landschaft ist sein neues, sechstes Studioalbum “Sundowner” entstanden. Der Albumtitel bezieht sich auf die melancholische Stimmung, die bei ihm regelmäßig gegen Tagesende einsetzt. Der 32-Jährige hat fast alle Instrumente selbst gespielt, nur Bass und Keyboards kommen von Produzent Brad Cook. Zwischen schleppendem Fingerpicking und einem säuselnden Mellotron wandert seine mal beruhigende, mal leicht nölige Singstimme. Ein Album für den Sonnenuntergang.

https://www.youtube.com/watch?v=kdiusXx9nmY

Neu auf der Playlist

Aaron Frazer – Over You

Wenn Aaron Frazer Lieder über Herzschmerz schreibt, dann klingen die nicht besonders traurig. Sein Motto: Liebeskummer heilt schneller, wenn man ihn einfach wegtanzt. Und deswegen klingt „Over You“ auch eher nach Dancefloor, als nach Einsamkeit. Inspiriert vom englischen Northern Soul der 1960er und einer Prise amerikanischem Rock’n’Roll leitet der Schlagzeuger der Band Durand Jones & The Indications sein Solodebüt ein. Und dafür hat er sich keinen anderen als Dan Auerbach von The Black Keys als Produzenten mit ins Boot geholt. „Introducing…“ soll am 8. Januar 2021 erscheinen.

https://www.youtube.com/watch?v=YBi4P0aZnsg

Julia Jacklin – to perth, before the border closes

Einige Jahre lang ist Julia Jacklin ständig umgezogen und hatte nie Zeit, sich irgendwo so richtig einzuleben. Deswegen ist „to perth, before the border closes“ eine Art Brücke zwischen ihrer alten Heimatstadt Melbourne und dem etwas kleineren Perth an der australischen Südwestküste. Der Titel impliziert auch eine Anlehnung an den Corona-Lockdown und sollte Jacklin den Umzug in dieser schwierigen Zeit erleichtern. „to perth, before the border closes“ ist gemeinsam mit dem Song „Cry“ Teil des Sub Pop-Single Clubs, ein Aboservice des bekannten Indie Labels, für den exklusive, stark limitierte Singles auf Vinyl verkauft werden.

https://www.youtube.com/watch?v=3Ck5b91CeEw

Quakers – Approach with Caution (feat. Sampa The Great)

Aus Quakers wird man nicht so richtig schlau. Die Supergroup besteht aus den Produzenten Fuzzface, Supa K (früher Katalyst) und 7-Stu-7, die bereits mit Bands wie Portishead zusammengearbeitet haben. Vor acht Jahren haben sie ihr erstes Album mit 41 Titeln veröffentlicht, auf dem zahlreiche MCs gefeaturet wurden. In der Zwischenzeit wurde Katalyst zu Supa K, 7STU7 ist zum „intergalaktischen Schmuggler“ geworden“ und Fuzzface „kommuniziert nur noch telepathisch“, so die Band.„Approach with Caution“ ist jetzt der zweite Vorbote von Quakers nächstem Album, das mit 33 Songs etwas kürzer ausfällt, als der Vorgänger. Jede Menge Kollaborateure gibt es trotzdem. Zum Beispiel die großartige Sampa The Great, die auf diesem Song selbstbewusst von weiblicher Unabhängigkeit rappt.

https://www.youtube.com/watch?v=39p9xEGnIEE

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