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Miss Grit
Foto: Hoseon Sohn

Keine Angst vor Hits

Von Cyborgs und kampflustigen Elfen

Phoenix bespielen den Louvre, Mount Kimbie zeigen ihre zwei Gesichter und das mysteriöse Kollektiv Sault verschenkt gleich fünf Alben auf einen Schlag. Außerdem: Wir verlosen Tickets fürs TransCentury Update Festival! Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Phoenix – Alpha Zulu

Wer fragt sich nicht gern beim Gang durchs Museum was wohl hinter all den abgeschlossenen Türen schlummert? Die französische Band Phoenix weiß es nun: Sie durften als erste Band während der Corona-Pandemie einen Raum des berühmten Kunstmuseums Louvre beziehen und sich ein Studio einrichten. Entstanden ist das neue Album “Alpha Zulu”, auf dem die Band ein paar neue Hits auffährt, die durchaus mit dem Klassiker „Lisztomania“ mithalten können: Der Titeltrack oder der gemeinsame Song „Tonight“ mit Ezra Koenig von Vampire Weekend. Die Aufnahmen seien der Band sehr leicht gefallen. Das hört man auf den luftigen Songs, die vor allem auf Synthesitzer und Drum-Machines setzen.

Connie Constance – Miss Power

Von einer Künstlerin, die bürgerlich Constance Rose Power heißt, kann man eigentlich nur Großes erwarten, oder? Die 27 Jahre alte Musikerin, die sich auf der Bühne Connie Constance nennt, stammt aus dem Nordwesten Londons und war auf ihrem Debütalbum “English Rose” 2019 stilistisch noch schwer zwischen Pop, RnB, Dub und Blues-Rock zu fassen. Das ist auf dem neuen Album „Miss Power“ anders: Ihre energiegeladenen Power-Pop-Songs setzen auf post-punkige Basslines und catchy Hooks. Mit ihrer rauchig warmen Soulstimme besingt Constance dabei ihr eigenes Empowerment, als auch ironisch witzig über Schwächen, Mental Health oder die eigene Vagina. Ihren Stil nennt Constance “a fairy bitch genre”. 

Mount Kimbie – MK 3.5: Die Cuts | City Planning

Das britische Duo Mount Kimbie war Anfang der 2010er Jahre Vorreiter in Sachen Post-Dubstep, hat sich seit seinen Anfangstagen aber immer wieder neuen Spielarten geöffnet: Auf dem letzten Album „Love What Survives“ setzte das Duo mit analogen Instrumenten auf Kraut und Post-Punk. In den letzten fünf Jahren waren Kai Campos und Dom Maker auf sehr unterschiedlichen Pfaden unterwegs: Ersterer tauchte ab in die Avantgarde-Techno- und Club-Szene, Maker zog nach LA, wo er seitdem als Produzent mit bekannten Hip-Hop-Stars, wie Jay-Z oder A$ap Rocky zusammenarbeitet. Auf dem neuen Doppelalbum nutzen Mount Kimbie ihren bekannten Projektnamen, präsentieren aber auf jeweils einer Albumhälfte von „MK 3.5: Die Cuts | City Planning“ ihre aktuellen musikalischen Faibles: „Die Cuts“ besticht durch vielschichtig und sphärisch produzierte, alternative Hip-Hop-Tracks mit Feature-Gästen, wie Slowthai oder Danny Brown. Auf „City Plannung“ geht es mit Techno-Tracks in den Clubkeller.

Neu auf der Playlist

Agar Agar – The Visit

Clara Cappagli und Armand Bultheel sind Agar Agar. Das französische Elektropop-Duo hat sich 2014 an einer Pariser Kunstschule kennengelernt. Ihr erster Auftritt fand in der Cafeteria eben jener Schule statt, um die Rente der Bibliothekarin zu feiern. Agar Agar haben sich nicht nur der Ironie, sondern auch Synthies und anderen elektronischen Tools verschrieben und produzieren minimalistische und poppige Songs, die immer auch ein bisschen nach den 80ern klingen. Oder nach alten Computerspielen. So wie “The Visit”: Ein Song über nervige Partygäste, die nach dem Feiern einfach nicht gehen wollen, obwohl man selbst schon lange einfach nur ins Bett will. Nach “Trouble” ist “The Visit” die zweite Singleauskopplung von “Player Non Player”, dem neuen Album von Agar Agar, das am 20. Januar erscheint.

Miss Grit – Follow the Cyborg

Als non-binäre Person mit koreanischen und amerikanischen Wurzeln steht Margaret Sohn alias Miss Grit oft zwischen den Stühlen und wird ständig mit ihrem Anderssein konfrontiert. Um ihre Identität ohne Schubladen und Filter zu erforschen, schlüpft sie in “Follow the Cyborg” in die futuristische Haut eines Mischwesens, das halb Mensch und halb Maschine ist. Der Song klingt trotz spacigen Synthies aber doch recht warm und menschlich, inklusive derben Gitarrenriffs und Saxophon. Mit “Follow the Cyborg” hat Miss Gritt auch ihr Debütalbum mit demselben Namen angekündigt. Darauf wird dann auch eine koreanische Version des Titeltracks zu hören sein. Releasetag ist der 23. Februar.

SAULT – Valley Of The Ocean

Ein großes Geschenk hat die mysteriöse Formation SAULT diese Woche ihren Fans gemacht. Ganze fünf neue Alben stellen sie auf der Website zum kostenlosen Download zur Verfügung.  Allerdings nur bis zum 5. November und nur mit Passwort. „(Untitled) God“, „11“, „AIIR“, „Earth“ und „Today & Tomorrow“ sollen eine “Opfergabe an Gott” sein, die von Gospel, über RnB bis hin zu Soul, Funk, Punk und Rock einiges abdecken. “Valley Of The Ocean” ist auf “Earth” zu finden. Für solche Aktionen ist das Kollektiv mittlerweile bekannt. Auch ihr Album “UNTITLED (Black Is) wurde auf ähnlichem Weg 2020 veröffentlicht. Wer hinter SAULT steckt, ist immer noch nicht klar. Der Londoner Produzent Inflo soll Kopf der Gruppe sein und auch Sängerin Cleo Sol macht mit – zumindest klingt die Stimme in “Valley Of The Ocean” nach ihr.

Popschnipsel

Vom 10. bis zum 13. November findet in diesem Jahr endlich wieder das Transcentury Update Festival in Leipzig statt. Das Musikfestival verteilt sich über einige Orte der Stadt und überzeugt immer wieder mit einem besonders schönen Line-Up. In diesem Jahr könnt ihr Ezra Furman, Amyl And The Snifflers, The Comet Is Coming oder Crack Cloud dort live erleben. Wir verlosen 1×2 Tickets: Schreibt uns bis einschließlich 6. November 2022 mit dem Betreff „TransCentury Update“ an verlosung@detektor.fm. Oder haltet unser Instagram-Profil im Auge! 

Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.

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