DJ-Kicks und K&D-Sessions
Ende der 1990er-Jahre sind Eurodance und Techno-Kultur im Mainstream angekommen. Und während man auf Raves ekstatisch in Bauarbeiterweste und weißen Textilhandschuhen zur aufdringlichen Bassmusik abspackt, entwerfen Kruder & Dorfmeister in Wien das genaue Gegenkonzept.
Diese Early-Rave-Days waren wirklich nicht unser Ding. Wir waren beide genug auf Raves und die waren auch riesengroß. Aber der Techno, der zu dem Zeitpunkt bei uns gespielt wurde, das war nicht der Techno, den ich und Richard verstanden haben. – Peter Kruder, eine Hälfte von Kruder & Dorfmeister
Kruder & Dorfmeister spielen sich auf ihren Mix-Alben ruhige, dubbige, deepe Klänge. Die perfekte Hintergrundmusik für die frühen Stunden der WG-Party, die Nachtfahrt über die Autobahn oder den Absacker in der Kneipe. Zugegeben: Oft waren es selbstgebrannte Rohlinge. Dennoch fehlte der DJ-Kicks-Mix (1996) oder das Mix-Doppelalbum „K & D – Sessions“ (1998) bei nur wenigen Menschen in der Sammlung.
25 Jahre Kruder & Dorfmeister
1993 fangen Kruder und Dorfmeister mit ihrer Zusammenarbeit an. Vor den beiden Mix-Alben, die ihnen den Durchbruch bescheren, haben sie 1993 schon eine erste EP „G-Stoned“ veröffentlicht. Darauf finden sich eigene Tracks der beiden. Denn in der 25-jährigen Geschichte des Duos haben Kruder und Dorfmeister immer eigenständig weitergearbeitet. Und neben Mixalben und Remixes auch eigene Songs produziert. Den frühen Erfolg kommerziell ausschlachten wollten sie aber nie.
Bei der ausgedehnten Jubiläumstour von Kruder & Dorfmeister, die sie schon im vergangenen Jahr gestartet haben, sorgt diese zurückhaltende Release-Politik für volle Hallen. Warum ist das so? Wann haben sie doch noch den Gefallen am Techno gefunden? Und wie passen sie sich an den wandelnden Musikmarkt an? Diese und andere Fragen haben Peter Kruder und Richard Dorfmeister im Interview mit detektor.fm-Moderator Christian Erll beantwortet.