Ganz entscheidend sind bei Bodo Wartke die Texte, die er selber schreibt, und die sich oft auf ganz aktuelle gesellschaftliche Probleme und Phänomene beziehen, wie aktuell in einem Song über den Virologen Christian Drosten.
Das ist also schon mal ein Unterschied zu Gustav Mahler – der greift in seinen Liedern auf Volksliedtexte zurück, sie sind also nicht selbstgeschrieben und auch nicht besonders aktuell.
Aber Humor lässt sich auch mit der Musik selbst transportieren und ganz bewusst komponieren. Das unterscheidet sich dann schon vom Humor im Alltag, sagt Bodo Wartke:
Musikalische Stilmittel
Zum einen kann die Musik den Text unterstützen, die Wirkung und das Gefühl verstärken. Sie kann aber auch ganz im Gegenteil, etwas völlig anderes machen – musikalische Ironie nennt Bodo Wartke das. Bei Mahler kommt das zum Beispiel in dem Lied „Der Tambours’gsell“ vor, wo der Text sagt „Ich sing mit heller Stimme“ – und dabei geht die Gesangsstimme herab in die Tiefe.
Lustig ist oft das Unerwartete, deshalb sind auch Brüche und Kontraste ein gutes Mittel. Da gibt es eine Stelle im Trauermarsch in Mahlers erster Sinfonie, in den sich etwas grotesk Fröhliches mischt.
Dubstep statt Klavierballade
Ein weiteres Mittel sind Zitate, entweder von einzelnen bekannten Motiven, oder auch von ganzen Stilen wie etwa Dubstep in einem Lied von Bodo Wartke. Was passiert, wenn jemand das Zitat nicht versteht? Und warum ist Humor eine gute Art, um mit ernsten Themen umzugehen? Darüber spricht der Kabarettist und Musiker im Podcast mit Eva Morlang.