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Wenn man lange genug hinschaut, erkennt man irgendwann die Lösung. Foto: Screenshot | Vimeo.
Bild: Screenshot | Vimeo

Musikvideo I Helios mit „Embrace“

„Relationships are not easy, especially in the next 30 years.“

Vor dem Untergang kommt die Stille – und danach ist sie wieder da. Helios liefern zu ihrer neuen Single „Embrace“ ein Video, gefüllt mit Wasser, Feuer, Luft und Liebe.

Eine vereinzelte Frau, die im Morgengrauen vom Kliff über das Meer schaut und dann, nach dem Schnitt, der rauchende Mann. All das in einer unbewohnten Landschaft mit steilen Felsen, Morgennebel, hier und da ein bisschen Buschwerk, keine Menschen, bis auf die beiden. Dazu läuft Ambient Electro. Der Track von Keith Kenniff alias Helios beginnt mit dem Satz „You are best, when things are at their worst.“

Das Video erzählt in elf Einstellungen eine Geschichte, ohne dass gesprochen wird. – Maurice Gajda, Musikvideo-Experte

Die Bilder zeigen eine Gleichzeitigkeit von Natur und menschlichen Befindlichkeiten, eine Gleichzeitigkeit von Schweigen und Streit, von Beharrlichkeit und Ausbruch. Die Menschen in Nahaufnahme, zentral im Bild, man sieht sie beim Nachdenken. Die Frau schaut nach oben, er nach unten: Sie will weg, er wird bleiben, das weiß man jetzt. Sie legt den Helm an, er raucht. Zur Tagesmitte eskaliert der Streit. Er wütet, sie wartet. Eine Umarmung als Trost, als Abschied.

Wasser, Feuer, Luft und Liebe

Dann wieder eine Einstellung aufs Meer hinaus, gleichmütig liegt es da, während sich die Menschen verlieben und streiten, sich trennen oder umeinander weinen. Dem Meer ist es gleich. Und auch die Felsen stehen starr und ruhig, seit Jahrtausenden. Und plötzlich löst sich aus dem Gestein ein Objekt, es speit Feuer, eine Rakete, darin die Frau. Auch sie löst sich, auch sie speit Feuer und schreit, während sie noch einmal die Erinnerungen ihrer einst sonnigen Liebe betrachtet.

Wenn man mit so wenig so viel erzeugen kann, ist das wahnsinnig gut. – Maurice Gajda, Musikvideo-Experte

Es wird Abend, sie fliegt zum roten Planeten und er schaut ihr nach, während er raucht. Beim Abschlussbild denkt man sogleich an den Roman „Aelita“ von Tolstoj, 1924 verfilmt. An die Liebe des sowjetischen Ingenieurs zur Marsprinzessin und den Untergang der Zivilisation auf dem Planeten. Auch im Video hier: ein Untergang, der Untergang einer Liebe, der alles mit sich reißt. Und am Ende entscheidet der Betrachter, ob er lieber in der Kollision mit dem Mars in Höchstgeschwindigkeit oder dem geduldigen Hoffen auf Besserung verenden will. So schön wie es mal war, wird es jedenfalls nie wieder.

Maurice Gajda ist begeistert und erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler, warum „Embrace“ von Helios den Titel „Musikvideo der Woche“ verdient hat.

Maurice Gajda - bekam vom Musikvideo der Woche ein Gefühlschaos hinterlassen.

bekam vom Musikvideo der Woche ein Gefühlschaos hinterlassen.
Allein die Gewalt der Bilder, kombiniert mit der doch sehr sparsamen Musik von Helios macht ein so unglaubliches Gefühlschaos in einem, dass es Musikvideo der Woche werden muss.Maurice Gajda
Musikvideo der Woche – Helios mit Embrace 05:19

Redaktion: Kristin Lakva

Das Musikvideo zu „Embrace“ von Helios

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