Mit 18 Jahren hat Patrick Wolf seine erste EP rausgebracht. Danach war der exzentrische Musiker aus London mit Vorliebe für ausgefallene Bühnenoutfits fast zehn Jahre mehr oder weniger permanent auf Tour.
Seine Musik berührt nicht nur auf einer emotionalen Ebene, sondern hat auch politische Strahkraft: Er fordert mehr Toleranz gegenüber Schwulen, Lesben und Transsexuellen – ein künstlerischer Ansatz, der in Zeiten von Front National, Viktor Orbán und AfD an Bedeutung gewinnt.
In Zeiten des Verfalls kommt immer auch das Gute zum Vorschein. Die Geschichte hat gezeigt: Konservative Regierungen haben gleichzeitig die besten Jugendkulturen hervorgebracht. Je stärker der rechte Flügel, desto stärker der linke. Ich genieße diese Momente des Chaos. Auf lange Sicht fordet genau das die Leute heraus, sich stärker einen Kopf zu machen.
2013 hat sich Patrick Wolf eine Auszeit genommen, hat sich ein eigenes Studio eingerichtet und an neuen Songs gearbeitet. Die präsentiert er nun live auf seiner „Wildsound Tour“. Vor seinem Konzert in Leipzig hat er uns im Studio besucht. Ein Gespräch über den Kampf für Toleranz, über Neufindungsprozesse und die heilende Wirkung von Blümchens „Boomerang“.