Play
Östro 430
Foto: Thomas Polajnar

Popfilter | Östro 430 – Klugscheißer

Punk is not dead

Ende der 70er Jahre singen sie Songs über sexuelle Selbstbestimmung, Masturbation und Triebtäter: Die Düsseldorfer Band Östro 430 bereichert Punk damals um eine neue, weibliche Perspektive. Nach 40 Jahren kehrt die Formation mit neuem Album zurück.

Hot Spot: Ratinger Hof, Düsseldorf

Ende der 70er proben in Düsseldorf  Dutzende junger Gruppen die Revolution: Male, Mittagspause (später Fehlfarben) usw. Alles tummelt sich um die Szenekneipe Ratinger Hof, wo auch die Studentinnen Martina Weith, Bettina Flörchinger, Monika Kellermann und Marita Welling ihre Zeit vertreiben. Jeder hat hier eine Band. Auch das Viergespann beschließt trotz fehlender Vorbilder eine rein weibliche Punkbesetzung aufzustellen (Kellermann wird bald abgelöst von Olivia Casali): Östro 430 .

Ikonen ohne Vorbilder

Der Bandname erinnert absichtlich an den Namen einer Antibabypille. Auch die Songtexte der Band tragen aus heutiger Perspektive einen feministischen Anstrich. Der „Lila Latzhosen-Fraktion“, Gruppen der damaligen Frauenbewegung, fühlen sich Östro 430 nicht zugehörig. In ihren Songs soll es – wie bei den männlichen Kollegen –  auch ums Saufen und Rumlungern gehen dürfen, wie z.B. im Song „Sonntag“.

Mit Songs wie „Sexueller Notstand“ sind Östro 430 womöglich die erste Band, die auf Deutsch über Masturbation singt. Der Song Triebtäter beschreibt die Angst als Frau Nachts alleine nach Hause zu gehen.

Wiederveröffentlichung und Ansporn

1984 löst sich die Band auf. Erst 2019 wird ihre Musik vom Hamburger Plattenlabel Tapete Records entstaubt und die Songs ihrer Karriere auf der Compilation „Keine Krise kann mich schocken“ wiederveröffentlicht. Aber Östro 430 haben Blut geleckt. Gemeinsam mit Anja Peterssen und Sandy Black veröffentlichen die Ursprungsmitglieder Martina Weith und Bettina Förchinger nach 40 Jahren das neue Album „Punkrock nach Hausfrauenart“.

Im Popfilter erzählt Martina Weith heute wie es war in den späten 70ern eine weiblich-besetzte Punkband zu gründen und warum die Songthemen für Östro 430 heute die gleichen sind, wie damals.

Ihr könnt den Podcast hier hören und abonnieren.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen