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Reingehört: King Krule – 6 Feet Beneath The Moon

2011 hat King Krule mit seiner ersten EP mächtig für Verwirrung gesorgt. Die tiefe und raue Stimme des gerade mal 19-jährigen Archy Marshall aus London erinnert nämlich eher an die eines alten Blues-Sängers. Nun hat er sein Debütalbum „Six Feet Beneath The Moon“ veröffentlicht.

Reingehört: King Krule – 6 Feet Beneath The Moon 03:27

Archy Marshall alias King Krule hat den Sprung ins Rampenlicht der Indie-Szene geschafft. Nach einer mehr als überzeugenden EP und massenhaft Songs auf Bandcamp ist er nun bei XL Recordings untergebracht. Für 6 Feet Beneath The Moon hat er mit The XX-Produzent Rodaidh McDonald auch die passende Unterstützung für seinen Sound gefunden.

Gekonnte Zurückhaltung

Um seinen Songs Seele einzuhauchen, brauch King Krule nicht viel. Lediglich einige Jazz-Akkorde auf der Gitarre umrahmen seine erstaunlich tiefe Stimme. Die setzt er vor allem dazu ein, um mit Harmonien zu brechen. Dieser Stil geht unter die Haut und verleiht dem 19-jährigen Londoner eine ungeheure Originalität.

Man könnte King Krule mit dieser Reduktion auch als üblichen Singer-Songwriter abstempeln. Vielmehr verpasst er dem Genre aber seinen ganz eigenen Stempel. Spielerisch gewährt King Krule Einflüssen vieler Genres wie Dub, HipHop oder Blues Zugang in seine Musik. Alle Elemente finden in größter Zurückhaltung statt und ordnen sich der außerordentlichen Kraft seiner Stimme unter.

Marshall bedeutet die Botschaft seiner Songs allerdings viel mehr als bloßer Sound. Seine Leidenschaft für Poesie findet sich deshalb auch auf seinem Debütalbum wieder. Inhaltlich steht er üblichen Problemen eines Heranwachsenden gegenüber. Liebeskummer und Angst vor dem was kommt, sind Themen, die ihn bewegen. Nicht gerade ungewöhnlich in dem Alter. Es ist jedoch bewundernswert, wie tiefgründig sich King Krule seinen Fragestellungen annimmt und ihnen unverkrampft die passenden Worte verleiht.

Untermauerte Ästhetik

6 Feet Beneath The Moon ist ein überzeugendes Debüt, das King Krules Ästhetik weiter untermauert. Man hat es hier mit einem Künstler zu tun, der seine ganz eigene Definition eines gelungenen Songs besitzt und diese mehr als überzeugend zum Besten gibt. Dennoch lockt die Platte darüber hinaus nicht mit Sensationen und erklärt sich recht schnell.

Bis zum Ende des letzten Songs hält sich King Krule mit groben Ausbrüchen zurück. Auf Albumlänge befriedigt 6 Feet Beneath The Moon demnach nur bedingt. Trotzdem scheint hier noch nicht alles gesagt zu sein. King Krule besitzt jedenfalls das Potenzial zukünftige Pop-Musik entscheidend zu prägen.

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