Play

Reingehört: Sigur Rós – Kveikur

Islands bekanntester Musikexport nach Björk sind zweifellos Sigur Rós. Die Band um Sänger Jónsi Birgisson ist bekannt für ihre entrückten 10-Minuten-Kompositionen. Jetzt haben Sigur Rós ihr siebtes Album „Kveikur“ veröffentlicht und entdecken darauf den Heavy Metal.

Reingehört: Sigur Rós – Kveikur 03:16

Da rollt sie wieder, die Sigur Rós Sound-Maschine. Und in diesem Fall könnte man meinen, sie wäre direkt dem Höllenschlund entstiegen. Nach der entrückten Hintergrundmusik des letzten Albums Valtari mit vielen ätherischen Ooohs und Aaahs hatte man Sigur Rós schon endgültig als New Age abgeschrieben. Mit Kveikur lösen sie sich nachdrücklich aus der sonnenlichtdurchtränkten Starre und schlagen einen komplett anderen Weg ein.

Vom Dreampop zum Postrock

Kveikur ist kraftvoller und aggressiver als seine Vorgänger. Nach dem Abgang des Keyboarders Kjartan Sveinsson rücken Schlagzeug und Bass mehr ins Zentrum der Songs. Auch Jonsis Gesang gewinnt wieder an Bedeutung und ist nicht mehr nur ein Teil der Struktur wie beim letzten Album.

Der Albumopener mit dem passenden Titel Brennisteinn – also Schwefel – reißt unvermittelt aus dem Tagträumen. Der verzerrte, treibende Bass, das rumpelnde Schlagzeug und die ächzenden Gitarren verheißen nichts Gutes. Auch wenn Naturbilder bei der Beschreibung der Musik der Isländer schon häufig bemüht worden: Es erscheinen unweigerlich Bilder von Asche und Glut speienden Vulkanen vor dem inneren Auge. Einzig Jonsis Stimme ist von all dem wütenden Lärm unberührt und bringt zunächst ein bisschen Erleichtung.

Im zweiten Song Hrafntinna dominieren düstere Bläser, Streicher, Becken und andere aneinanderscheppernde Metallteile.

Auch Heavy Metal kommt ins Spiel

Vor einigen Jahren erzählte Sänger Jonsi in einem Interview, dass er großen Spaß daran hat, sich zu betrinken und dazu Metallica und Iron Maiden zu hören. Offenbar haben sich einige dieser Einflüsse auch auf dem Titelsong Kveikur eingeschlichen.

Die Songs auf Kveikur sind vergleichsweise eingängig und für all diejenigen geeignet, denen die Musik der Isländer bisher zu langatmig gewesen ist. Wer seinen Sommerurlaub in Island verbringen wird, der hat mit Sigur Rós jedenfalls schon mal den passenden Soundtrack zum Cruisen über Vulkanasche-Felder.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen