Man stelle sich mal vor, Löwe, Schimpanse und Elefant reichen sich in der Savanne die Pfoten und tanzen in die untergehende Abendsonne zum temperamentvollen Elektropop des französischen Trios Yelle. Es wäre weder ein gemütlicher Tanztee, noch ein wiegender Paartanz, sondern viel mehr eine ausgelassene Partynacht, mit Diskokugel und Muskelkater am nächsten Morgen. Mit ihrem zweiten Album Safari Disco Club haben Yelle den perfekten Soundtrack zu einer solchen Szene geschrieben.
Safari Disco Club verbindet ausgelassenen Elektropop mit den 80er Jahren. Zum Einsatz kommt alles, was Soundcomputer und Synthesizer im Angebot hatten – Beats, Melodien und die mädchenhafte Stimme der zauberhaften Julie Budet wurden ordentlich durch die Sampler gejagt. Wer da an manchen Stellen immer mal an Robyn denkt, der liegt in seiner Assoziation ganz richtig. Mit Coverversionen der schwedischen Musikerin spielte sich Yelle in den letzten Jahren an die Spitze der französischen Diskomusik. Seitdem sind sie im Nachbarland eine feste Pop-Größe.
Aber so leichtfüßig die gutgelaunten Melodien auch klingen, Yelle verzichten nicht auf einige gesellschaftskritische Seitenhiebe an manchen Stellen: gegen die Oberflächlichkeit und Schnelllebigkeit der heutigen Zeit. Auf Französisch klingen allerdings selbst die beneidenswert elegant.