Play
Hat Shakespeares Othello in Musik gegossen: Antonín Dvořák, hier als Statue in Manhattan verewigt. Foto: Antonin Dvorak/ credits: CC BY 2.0 | Eden, Janine and Jim | flickr.com

Saitenwechsel: Antonín Dvořák – Othello

Eifersucht, das grüngeäugte Scheusal

Othello-Syndrom. Oder anders: wahnhafte Eifersucht. Ein Krankheitsbild, das seinen Namen dem tragischen Stoff Shakespeares verdankt. Die Geschichtenerzähler von heute würden das Drama vermutlich als epische Netflix-Serie anlegen. Den Soundtrack jedenfalls gibt es schon. Seit 1892.

+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++


gwh_orchester_logo_schwarz

Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.

Bewahrt Euch, Herr, vor Eifersucht, dem grüngeäugten Scheusal, das besudelt die Speise, die es nährt.

Zitat Shakespeare. Aus Othello, jener Tragödie, in der die Eifersucht auf die Spitze getrieben wird. Othello ist am Ende so rasend vor Eifersucht, dass er seine Frau umbringt. Nur um festzustellen, dass er einer Intrige seines Gegenspielers Jago auf den Leim gegangen ist und sich daraufhin selbst tötet.

Die Liebe in ihren dunkelsten Formen. Und ein Stoff, den die Geschichtenerzähler von heute vermutlich in einer epischen Netflix-Serie auf unzählige Staffeln ausbreiten würden. Den Soundtrack jedenfalls gibt es schon. Antonín Dvořák hat ihn in den 1890ern komponiert: Die Konzertouvertüre Othello.

Ann-Katrin Zimmermann - Gewandhaus-Dramaturgin

Gewandhaus-Dramaturgin
Das Stück stellt die Liebe nicht in einer verklärenden, idealisierenden Weise dar, sondern zeigt diese vernichtende Kraft, die sie entfalten kann, wenn man sie durch Eifersucht in eine fatale Richtung lenkt.Ann-Katrin Zimmermann

Das Musik gewordene Drama

Shakespeare treibt seinen Othello in einen regelrechten Eifersuchtswahn. Und beschreibt damit ein Krankheitsbild, das man heute auch als Othello-Syndrom bezeichnet. Die wahnhafte Überzeugung von der Untreue des Lebenspartners. Dvořák hat diesen Wahn in Musik gegossen. Und erzählt damit viel mehr als eine Geschichte.

Andris Nelsons - Dirigent & designierter Gewandhauskapellmeister. Foto: Marco Borggreve

Dirigent & designierter Gewandhauskapellmeister. Foto: Marco Borggreve
Man kann mit der Musik nicht einfach die Handlung illustrieren. Man muss die Atmosphäre einfangen, die Charaktere, die Angst. Dieses Gefühl muss man erst mal kreieren. Geschichten erzählen ist das eine, aber Dvořák ergänzt Shakespeare um sein eigenes Drama.Andris Nelsons

Wie Dvořák die wahnhafte Eifersucht in Musik übersetzt und warum er mit Othello neues Terrain betritt, das ist unser Thema im Saitenwechsel.

Saitenwechsel: Antonin Dvorak – Othello 07:33

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen