+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Sie heißt nicht ohne Grund „Große Sinfonie“. Knapp eine Stunde geht die Aufführung von Franz Schuberts „Großer Sinfonie in C-Dur“. „Wie ein dicker Roman mit vier Bändern“, schreibt Robert Schumann, der selbst ein großer Fan von Franz Schubert ist.
Dabei gilt Schubert lange Zeit als ein „Meister im Kleinen“, als ein Komponist von Liedern und Klavierstücken. Der Vorteil: es macht ihn finanziell unabhängig. Denn mit der Publikation seiner Lieder verdient er gutes Geld. Er ist einer der ersten Komponisten überhaupt, die als freischaffender Künstler leben können.
Sinfonie mit Vorbildfunktion
Auf dem großen Podium der Sinfonik war es zu Schuberts Zeiten eh ziemlich schwierig. 1824 wird Beethovens Neunte uraufgeführt und stellt so ziemlich alles in den Schatten. Wie soll man dieses Finale noch toppen?
Tatsächlich ist Schuberts Große Sinfonie in C-Dur ein kleiner Befreiungsschlag. Sie beschreitet neue kompositorische Wege und ist wegweisend für vieles, was danach kommt.
Jeder Takt ein Juwel
Es dauert allerdings eine Weile, bis die Musikwelt erkennt, was in diesen knapp 60 Minuten Musik alles drin steckt. Erst elf Jahre nach Schuberts Tod kommt es zur Uraufführung unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Gewandhaus zu Leipzig. Das Publikum ist begeistert und verlangt weitere Aufführungen. Aus den Spielplänen ist die „Große Sinfonie in C-Dur“ seitdem nicht mehr wegzudenken.
Warum in der Großen Sinfonie in C-Dur jeder Takt ein Juwel ist und an welchen Stellen sich andere Komponisten später bei Schubert bedient haben, das kann man im Saitenwechsel hören.