+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Drei Stunden Musik über das Leben und Sterben Jesu Christi – das ist die Matthäus-Passion. Geschrieben für zwei Orchester, Solisten und zwei Chöre. Der letzte Gang Jesu soll innerlich aufwühlen, dachte sich Johann Sebastian Bach 1727. Seine Matthäus-Passion ist ein Höhepunkt der Kirchenmusik. Und: ein Export-Schlager. In Asien strömen Tausende in die Konzertsäle, wenn Bach gespielt wird. Vor allem dann, wenn der Chor jener ist, für den Bach die Matthäus-Passion ursprünglich geschrieben hat: der Thomanerchor.
Weinende Konzertbesucher
Seit den 1970ern reisen Thomanerchor und Gewandhausorchester regelmäßig gemeinsam nach Asien. Für Oboist Simon Sommerhalder ist die Matthäus-Passion gewohntes Terrain. Spielt er sie doch in derselben Konstellation auch in der Thomaskirche in Leipzig. Die Konzerte in Asien sind aber etwas Besonderes.
Wie erschütternd schön so ein Konzert sein kann, lässt sich an den Reaktionen der Besucher in Asien ablesen. Bach euphorisiert dort ungemein, sagt Stefan Altner, Geschäftsführer des Thomanerchors.
Nach den drei Stunden gibt es bei den Leuten kein Halten mehr. In Korea hat man das Gefühl, als ob die am Schluß am liebsten noch mit auf die Bühne kommen und mit uns feiern wollen.
Ein Chor und ein Orcheser auf Tour in Asien. Acht Konzerte an 12 Tagen in China, Japan und Südkorea. Wie läuft die Planung einer solchen Tour? Was passiert hinter den Kulissen? Und wieso sind die Leute in Japan so Bach-verrückt? Zeit für einen Saitenwechsel.