+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Das „Viola Concerto“ von Jörg Widmann beginnt mit einem Musiker, der auf seiner Bratsche herumklopft. Auch im übertragenen Sinn: Was kann man aus diesem Klangkörper hervorzaubern? Und was mit der Bratsche beginnt, zieht sich durch alle Instrumentengruppen des Ensembles.
Es ist ein Konzert, bei dem das Orchester nicht nur irgendwelche Noten abspielt. Vielmehr ist es eine Art Performance, eine Choreografie mitsamt szenischen Anweisungen. An einer Stelle in der Partitur heißt es etwa: „Der Dirigent reagiert leicht irritiert“.
Musik zum Hören und Sehen
Beim „Viola Concerto“ sind szenische Elemente Teil der Komposition. Widmann bricht die sonst eher starren Abläufe des Konzertbetriebs auf und spielt mit den Gewohnheiten des Publikums. Das funktioniert vor allem dann, wenn man das Stück nicht nur hört, sondern auch sieht, was auf der Bühne passiert. Und wer ein bisschen Geduld mitbringt, wird Zeuge, wie aus einer unkonventionellen Geräuschkulisse schlussendlich doch noch Musik wird.