Wer nichts spielen kann, muss singen!
Was macht man, wenn man in einer Band spielen will, aber kein Instrument spielen kann? Man wird einfach Sänger. So oder so ähnlich beginnt die musikalische Karriere von Stefan Honig. Mit 16 Jahren fragt ihn sein heutiger Drummer, ob er nicht in seiner Band singen wolle. Er habe damals sowieso mehr geschrien als gesungen, heißt es. Seine Kumpels und er hatten damals schließlich eine Hardcore-Band namens Mindsuffer.
Vom Hardcore zum Folkpop
Vom Hardcore zieht es Stefan Honig bald in eine ganz andere Richtung. Er entdeckt die Akustikgitarre für sich und schreibt unter dem Namen „Honig“ Lieder ganz im Stile der Singer-Songwriter. Doch nach zwei Alben merkt er, dass ihm etwas fehlt: Menschen, die mit ihm gemeinsam auf der Bühne stehen. Also schart er unter anderem seine alten Kumpels aus Düsseldorf wieder um sich. Und zwar genau die aus der Hardcoreband von früher.
Mit viel Frust und Freude zum vierten Album
Heute machen Olivia Sawano, Martin Hannaford, Felix Hornung, Marcel Schmitz und Stefan Honig Folkpop, der live vor allem Spaß machen soll. An ihrem aktuellen Album haben zum ersten Mal alle gemeinsam geschrieben. Das war nicht immer einfach, denn eine Zeit lang hatten sie dafür wöchentlich nur ein paar Stunden Zeit im Proberaum. Der Druck, in diesen wenigen Stunden etwas Kreatives zu schaffen, war deswegen groß.
Wenn du so viele Persönlichkeiten in einem kleinen Raum hast, kommt viel zusammen: Viele Stunden, viel Frust, viel Freude, viel Ärger, man kennt sich halt schon über Jahre. Das ist die reinste Psychotherapie, im positiven Sinne! – Martin Hannaford, Gitarrist und Backing-Vocals bei Honig
Die nervenaufreibende Zeit im Studio hat sich gelohnt. Im August haben sie ihr viertes Album veröffentlicht – „The Last Thing The World Needs“. Was ist für Honig wohl das Letzte, was die Welt braucht? Das fragt sie Moderatorin Isabel Woop in der detektor.fm-Session.
Redaktion: Lea Oestreicher