Erst Bandmitglied, dann Solokünstler
Von Konzerten in der sächsischen Provinz zur deutschlandweiten eigenen Tour. So kann man die letzten Jahre für Simon Graupner aka Shelter Boy zusammenfassen. Mit der Indie-Band Still Trees sammelt er im Raum Zwickau erste Bühnenerfahrung. Mittlerweile hat er seinen geografischen Standort nach Dresden verlegt – und seinen künstlerischen Fokus auf das Projekt Shelter Boy. Wenn Entscheidungen im Bandkollektiv getroffen werden müssen, dauert das manchmal zu lange. Das macht unflexibel, das Dasein als Solokünster dagegen frei, sagt er:
Ich merke, dass mir das ganz ganz viel bringt, einfach sagen zu können: Wenn ich morgen in München sein soll, dann muss ich das nur mit mir selbst abklären. – Shelter Boy im Interview
Mit den ersten Veröffentlichungen war Shelter Boy im Frühjahr 2019 in der Demoecke im detektor.fm-Musikzimmer zu hören und wurde Band des Monats. In der Zwischenzeit hat er zahlreiche Support-Auftritte gespielt. Und zwei EPs hat er seitdem veröffentlicht. Die aktuelle heißt „Rock‘n‘Roll saved my childhood (lel)“ und bietet leicht verbeulten Indie-Lo-Fi-Sound zwischen jugendlicher Unbekümmertheit und Twentysomething-Weltschmerz.
Kann Sachsen Rock’n’Roll?
Auf Tour zählt Shelter Boy trotzdem auf die Unterstützung seiner Live-Band, die er „Shelly Family“ nennt. Warum haben seine Mitmusiker alle Pseudonyme wie Gitarrist „Ernie Skrizz“? Was hat es mit dem merkwürdigen Kürzel „(lel)“ im Titel der neuen EP auf sich? Was kann die sächsische Provinz zu Rock’n’Roll beitragen? Und wovor musste Rock‘n‘Roll den kleinen Shelter Boy in seiner Kindheit genau retten? In der detektor.fm-Session beantwortet Simon „Shelly“ Graupner die Fragen von Moderator Christian Erll. Außerdem spielt er die Songs „Pale Ocean Child“ und „Forever You’ll Be Known“. Der zweite davon ist noch nicht auf Platte veröffentlicht und sonst nur auf den Konzerten von Shelter Boy zu hören.