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Albertine Sarges
Foto: Steffi Rettinger

Tracks & Traces | Albertine Sarges – The Girls

„Ich will, dass dieser Song um einen herumhüpft, wie ein Hundebaby“

Albertine Sarges hat keine Lust mehr auf Vereinzelung. Insbesondere nicht seit der Corona-Pandemie. In Tracks & Traces erklärt sie, warum Gemeinschaft für ihren Song „The Girls“ eine zentrale Rolle spielt und was es bedeutet, wenn man einem Song einen Glow verpasst.

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Die Musikerin Albertine Sarges kommt 1987 in Westberlin zur Welt und lernt als Kind musikbegeisterter Eltern schon früh das Gitarre- und Klavierspielen. In Leipzig und Rom studiert sie Musikwissenschaften und Soziologie und gründet das Italopop-Duo Itaca. Zurück in Berlin spielt sie als Bandmitglied bei Kat Frankie und ist umtriebig in den Kreisen um die Wissenschaftlerin und Avantgarde-Künstlerin Holly Herndon. 2021 veröffentlicht sie ihr erstes Album „The Sticky Fingers“ als Albertine Sarges und mischt mit ihrer Band (die sie übrigens auch The Sticky Fingers nennt) verspielten Post-Punk mit Jazz, Blues und Pop.

Von Gemeinschaft träumen

Eines Winters, alleine und im hintersten Raum eines Kellers, entstehen die ersten Songskizzen für „The Girls“. Genauer: Nach einem Telefonat mit einer Freundin, die zum Zeitpunkt in Helsinki Kunst studiert und in einer Performance als menschlicher Leuchtturm Nachrichten für Freund:innen übers Meer morst. So entsteht nicht nur die Zeile „You’re a human lighthouse“, sondern auch die Idee, einen Song zu schreiben, der sich um Freundschaft und Support dreht und schließlich zu einem wahren Gemeinschaftsprojekt wird, für das nicht nur Sarges Band, sondern auch Freund:innen und Bekannte eingespannt werden.

Gerade nach der Erfahrung der Pandemie: Ich habe keine Lust mehr auf diese Vereinzelung. Ich will nicht, dass wir alle immer einzelner und spezialisierter und verbubbleter werden. Es ist einfach so super wichtig, dass man zusammenkommt, auch als Musiker:innen auf der Bühne.

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Glam-Rockers to the front

Mit dem Song feiert Albertine Sarges nicht nur die Freundschaft, sondern auch das lustvolle Leben durch allerlei doppeldeutige Zeilen und erotische Anspielungen. Und auch mit einem direkten Wink zu Shakespeares „Sommernachtstraum“. Ihr lakonischer Gesang wirkt durch die durchweg groovende Bassline doppelt sexy. Forsch ist auch die Wahl der Gitarre:

Das war mein neues Baby, die Gibson SG. Eine wunderschöne Gitarre, eigentlich so eine Glam-Rock Gitarre und berühmt für ihre Durchsetzungsfähigkeit, ihre Aggressivität. Ich bin eigentlich immer so „mädchenmäßig“ gewesen. Ich hab immer gerne akustische Gitarren gespielt und mich auch gerne leise gedreht. Diese Gibson zu kaufen war für mich ein Bekenntnis: Ich geh jetzt nach vorne mit einem Instrument, mit dem man sich nicht verstecken kann.

Talking Heads & Curtis Mayfield

Die musikalischen Inspirationsquellen sind vielseitig: der verspielte Rock der Talking Heads und die coolen Basslines von Tina Weymouth, aber auch die Soulmusik von Curtis Mayfield. So hört man im Song „The Girls“ neben Flöten-Soli auch Background-Sänger:innen und Call-and-Response-Zwischenrufe, die den Song sehr lebendig machen, obwohl er durch die prägnanten Gitarrenriffs reduziert wirkt. Im Studio von Daniel Nentwig, dem Keyboarder der Band Whitest Boy Alive, der als Produzent mitwirkt, kann sich die Band an weiteren Instrumenten austoben.

Wir hatten alle Bock, das Vibraphon einzuspielen, haben es aber am Ende so leise gemischt, dass man es nur fühlt. Das ist ja häufig der Unterschied beim Produzieren, ob man es hört oder fühlt. Da wissen dann alle, was gemeint ist, denn dieses Fühlen ist dann wie ein Glow. Dieses Vibraphon bringt den Glow rein.

In dieser Folge von Tracks & Traces hört ihr, wie die ersten Aufnahmen aus dem Proberaum von Albertine Sarges klingen. Ihr erfahrt, was Sarges Gesang mit Bud Spencer zu tun hat und was ihre Band The Sticky Fingers mit Popcorn verbindet.

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