(Fast) alles abgesagt
Nach dem bundesweiten Veranstaltungsverbot bis zum 31. August sind nahezu alle Festivals abgesagt worden. Das Immergut-Festival, das detektor.fm seit Jahren präsentiert, bleibt vorerst bei der Verlegung in den September, obwohl einige Bundesländer wie Berlin bereits bis Ende Oktober Veranstaltungen über 1000 Menschen verbieten. Die Veranstalter hoffen noch, dass sich die Lage bald entspannt. Sie planen aber ebenso für den Worst Case.
Große Festivals mit besseren Chancen?
FKP Scorpio ist da radikaler. Die Agentur ist einer der größten Veranstalter von Festivals in Europa. In Deutschland organisiert das Unternehmen Events wie Hurricane und Southside, das Deichbrand Festival oder Metal Hammer Paradise. Die sind jetzt ausnahmslos abgesagt.
Auch das Roskilde-Festival in Dänemark wird dieses Jahr nicht stattfinden. Das Besondere ist, dass die Veranstalter als non-profit Organisation ihre Einnahmen an NGOs und wohltätige Organisationen spenden. Das Roskilde-Festival sucht jetzt nach Lösungen, um das wieder aufzufangen und den Schaden für die NGOs möglichst gering zu halten.
Der Rattenschwanz
Die vielen ausgefallen Veranstaltungen werden erhebliche Folgen für den gesamten Markt der Veranstaltungsbranche haben, sagt Fabian Schütze. Der Gründer einer Independent-Agentur, die Künstler und Künsterinnen managt und Konzerte für sie bucht, verfasst einen Branchennewsletter. In dem hat er die Kaskade negativer Konsequenzen beschrieben. Große Agenturen können sich Versicherungen leisten, die auch Fälle wie die Coronakrise abdecken. Dadurch könnten sie sogar von der Krise profitieren.
Wie wird die Festivallandschaft 2021 aussehen? Kommen die Festivals mit einem blauen Auge und erheblichen Einbußen davon? Oder werden vor allem die kleinen Unternehmen der Veranstaltungsbranche sterben? Darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit dem Booker und Manager Fabian Schütze gesprochen. Christina Bilde, Pressesprecherin des Roskildefestivals und die Organisatorin des Immergut Festivals, Stefanie Rogoll, erzählen wie die Veranstalter mit der Situation umgehen.