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Wer profitiert?

Spotify und Co haben die Musikindustrie aus ihrer Depression geholt. Doch kleine Labels und Musiker werden durch die Streaming-Revolution finanziell benachteiligt. Wie kann Streaming Indie-freundlicher werden?

Boom in den Boxen

Ob bei Deezer, Spotify oder Napster – immer mehr Menschen streamen ihre Musik. Dank der neuen Form, legal Musik zu konsumieren, hat sich der 20-jährige Abwärtstrend in der deutschen Musikindustrie umgedreht: Seit 2019 verzeichnet die Branche wieder kräftige Wachstumsraten – die höchsten seit 1993. Musikstreaming sei Dank.

Sowohl Riesen wie Sony als auch die Indie-Szene, verdanken diesen Aufschwung vor allem dem Boom von Streaming-Diensten, allen voran Spotify. Laut dem Bundesverband Musikindustrie macht Audiostreaming inzwischen knapp die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Tonträgern aus. In Deutschland wurden im Jahr 2019 unterdessen erstmals mehr als 100 Milliarden Mal Audios gestreamt.

Meine Spotify-Klicks haben mir nicht das Geld gebracht, aber auf jeden Fall sind Leute dafür auf meine Konzerte gekommen.

Shelter Boy, Indie-Musiker

Shelter Boy, Indie-Musiker

Debatte um Streaming-Gerechtigkeit

Doch der neue musikalische Aufschwung hat seine Schattenseiten: Vor allem kleine Labels und Künstler kritisieren zunehmend das Abrechnungssystem der großen Streaming-Dienste. Dabei werden die Einnahmen anteilig auf die Musiker verteilt – wer ein Prozent aller Streams generiert, bekommt auch ein Prozent der Gelder. Dieses sogenannte „Pro-Rata-Modell“ verzerrt die Auszahlungen zugunsten der Big Player. Auch die Steuerung der Musikvorschläge durch Algorithmen ist Gegenstand von Kritik. Demnach führen die Auswahlmechanismen zu einer zunehmenden Homogenisierung der Musiklandschaft.

Erst im Herbst 2019 hat der rund sieben Millionen Kunden zählende Streaming-Anbieter Deezer die Kampagne #MakeStreamingFair gestartet. Damit möchte Deezer für die Einführung eines Nutzer-basierten Systems werben, bei dem man mit einem Abonnent genau die Künstlerinnen und Künstler unterstützt, die man viel hört. In der Community werden derzeit zahlreiche Varianten der Auszahlung diskutiert, um Streaming gerechter zu machen.

Wenn ich Spotify wäre, würde ich sagen: Ich gebe euch alles, wonach ihr suchen wollt. Weil ich aktives Musikhören unterstützen möchte. Weil ich Vielfalt will.

Jörg Heidemann, Geschäftsführer von Verband unabhängiger Musikunternehmer:innen

Jörg Heidemann, Geschäftsführer von Verband unabhängiger Musikunternehmer:innen

Im Podcast erzählen uns die beiden Indie-Musiker Shelter Boy und Kitty Solaris  ihre Erlebnisse mit Spotify und Co. Außerdem befragen wir Christian Erll aus der detektor.fm-Musikredaktion zur Realität kleiner Produzenten in der aktuellen Streaming-Welt. Jörg Heidemann vom Verband unabhängiger Musikunternehmer:innen schätzt für uns mögliche Wege hin zu einem gerechteren Musikstreaming ein.

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