Martin Schulz: „Integration ist Teil unserer Geschichte“
Als ehemaliger Präsident des Europaparlaments und überzeugter Europäer ist SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz international geprägt. In seinem Beitrag zur Veranstaltungsreihe „Berliner Reden zur Integrationspolitik“ hebt er deshalb vor allem die positive Seite der Einwanderung hervor. So spricht er von seiner Kindheit, denn in seiner Nachbarschaft haben Familien aus unterschiedlichsten Ländern zusammengelebt.
Auch seine Zeit als Bürgermeister von Würselen habe ihm die Bedeutung von gelungenem Zusammenleben jeden Tag vor Augen geführt. Weil der Kohlebergbau seine Heimat-Region jahrhundertelang geprägt hat, ist sie lange Zeit auf Zuwanderung von Arbeitern angewiesen gewesen. Für Schulz kann Deutschland von einer gelungenen Integration von Migranten nur profitieren.
Seitenhiebe gegen Konkurrenz
Die Politik des Kanzlerkandidaten Martin Schulz ist stark durch den Begriff „Gerechtigkeit“ geprägt. Darunter versteht der SPD-Chef vor allem kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Universität. Die soll nach seinem Willen für jeden in Deutschland zur Verfügung stehen.
Wenn wir die Chancen für alle erhöhen, kommt das eben auch der Einwanderungsgesellschaft als Ganzes zugute. – Martin Schulz, Vorsitzender der SPD
Seine Aussagen zur Integrationspolitik untermauert Schulz mit Vorwürfen gegen die politische Konkurrenz. Denn besonders die Vorschläge einiger Landesregierungen, Studiengebühren für Ausländer einzuführen, hält Schulz für problematisch. Der SPD-Kanzlerkandidat stellt aber auch eine Forderungen an die Einwanderer: Das Grundgesetz etwa ist für ihn eine Art „Hausordnung“, an die sich alle in Deutschland Lebenden halten müssen. Sie garantiert aus seiner Sicht eine freie und offene Gesellschaft.
Bereits Ende Juli hat der Grünen-Politiker Cem Özdemir die Veranstaltungsreihe eröffnet. Nach Schulz soll neben CDU-Politiker Peter Altmeier auch Katja Kipping von der Links-Partei eine Rede zu Integrationspolitik halten.
Die „Berliner Reden zur Integrationspolitik“ sind eine Kooperation des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Wir als detektor.fm sind Medienpartner der Veranstaltungsreihe. Bei uns können Sie die jeweiligen Reden der Politiker in voller Länge hören.
Redaktion: Lars Feyen