detektor.fm sammelt für eine neue Vormittagssendung
Was aktuell im Jemen passiert, ist schwer zu überblicken: Die Regierung ist im Jahr 2014 von schiitischen Huthi-Rebellen ins Exil getrieben worden. Der Iran sympathisiert mit diesen Huthi-Rebellen und versorgt sie mit Waffen. Das wiederum passt der Regierung Saudi-Arabiens nicht, da sie die Minderheit der Sunniten im Jemen schützen will. Somit ist zusätzlich zu den Kämpfen im Inneren ein Stellvertreterkrieg entstanden. Gleichzeitig versucht das Terrornetzwerk Al-Quaida seit 15 Jahren, das Land unter seine Kontrolle zu bringen. Gegen diese Organisation stellt sich nun auch noch der sogenannte „Islamische Staat“, dessen Kämpfer das gleiche Ziel haben.
Jemen: Humanitäre Katastrophe
Doch nicht nur die zahlreichen Kämpfe bringen das Land an den Rand des Zusammenbruchs. Die Vereinten Nationen haben bereits im Juli den höchstmöglichen humanitären Notstand erklärt. Das bedeutet, dass mindestens 80 Prozent der Bevölkerung Hilfe benötigt. Es fehlt an Nahrung, sauberem Trinkwasser, eine massive Hungersnot ist nah.
Zustände wie in Syrien
Die Lage im Jemen ist inzwischen so dramatisch, dass auch Vergleiche zu Syrien gezogen werden. Die Zerstörungen sind enorm und umso erschreckender, da sie in deutlich kürzerer Zeit geschehen sind. Dass wir bisher in Deutschland verhältnismäßig wenige jemenitische Flüchtlinge empfangen haben, hängt vor allem damit zusammen, dass der Jemen lediglich zwei Grenzen hat und ansonsten von Wasser und Wüste umschlossen ist. Die Menschen fliehen daher vor allem innerhalb des eigenen Landes.
Über die Konflikte im Jemen hat detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg mit Marie-Christine Heinze vom Center for Applied Research in Partnership with the Orient in Bonn, gesprochen.
Redaktion: Carsten Jänicke / Javan Wenz