30 Jahre, 30 Morde
Durchschnittlich ist in den letzten 30 Jahren alle 12 Monate ein Mensch durch die Mafia ums Leben gekommen. Oder genauer: Bei 24 solcher Tötungsdelikte in den letzten drei Jahrzehnten wurden insgesamt 30 Menschen getötet. Das klingt im Verhältnis zu den übrigen Mordzahlen nach nicht viel, 2017 sind über 700 Menschen in Deutschland getötet worden. Und trotzdem ist die Zahl alarmierend, findet die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic. Mit ihrer Anfrage zu den Mordzahlen an das Bundesinnenministerium stößt sie eine Debatte an, die sonst eher vernachlässigt wird.
Die Dunkelziffer könnte deutlich höher sein. Es ist nicht selbstverständlich, dass Ermittlungsbehörden Tötungsdelikte eindeutig zuordnen können. – Margeritha Bettoni, Journalistin
Für die Mafia ist Deutschland ein angenehmer Rückzugs- und Aktionsort. In Italien gesuchte Straftäter können hier bei Kontakten verschnaufen. Aber sie sind auch hier tätig. Die Mafiosis greifen hierzulande aktiv in das Immobiliengeschäft ein und nutzen Deutschland als Geldwäsche-Standort. Wer sich weigert, bei den Machenschaften mitzumachen oder Schutzgeld zu zahlen, den kann dieser Widerstand auch das Leben kosten.
Insgesamt beläuft sich der Jahresumsatz der gesamten italienischen organisierten Kriminalität offizielle auf einen Wert im im hohen dreistelligen Millionenbereich. Inoffiziell dürfte er aber noch höher liegen.
Über den langen Arm der italienischen Mafia spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Margeritha Bettoni. Sie ist Journalistin und recherchiert unter anderem für die Zeit und correctiv.org zum Thema Mafia.
Redaktion: Liam Pape
Zehn Jahre detektor.fm – Wir feiern Geburtstag!
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Die Party mit Shout Out Louds, Lars Eidinger, ÄTNA
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)