Wohin mit dem Müll?
Die drei deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bleiben nun doch am Netz und sollen bis zum 15. April 2023 weiter Strom liefern können. Und selbst, wenn sie dann tatsächlich abgeschaltet werden: Das Thema Atomkraft wird uns so oder so noch eine Weile begleiten. Denn noch immer gibt es keine Antwort auf die Frage, wohin der Atommüll eigentlich soll. Das liegt zum einen daran, dass es vor Ort immer wieder Widerstände gegen Endlager gibt. Schließlich möchte niemand ein Endlager „vor der eigenen Haustür“ haben. Aber auch nicht jeder Ort ist geeignet für die Endlagersuche. Ein Endlager muss das perfekte Material aufweisen und auch noch in tausenden Jahren der Natur (und damit auch den Auswirkungen der Klimakrise) trotzen.
Eine Welt ohne Atomkraft
Nachdem die Bundesregierung 2011 beschlossen hat, aus der Atomkraft auszusteigen, sind in den vergangenen Jahren nach und nach Atomkraftwerke abgeschaltet worden. Mittlerweile sind 32 Reaktoren in Deutschland stillgelegt. Damit ist es allerdings nicht getan: Die Kraftwerke müssen auch noch zurückgebaut werden. Und während man Gebäude mehr oder weniger einfach abreißen kann, muss bei den AKWs auf einiges mehr geachtet werden.
Eine andere Frage ist: Klappt die Energiewende auch ohne Atomstrom? Ein Argument, das von Befürwortern und Befürworterinnen immer wieder vorgebracht wird, lautet, dass wir Atomkraft brauchen, um sogenannte Dunkelflauten zu überbrücken. Die Energieexpertin Claudia Kemfert sieht das anders — sie findet:
In dieser Folge von „Mission Energiewende“ sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew, detektor.fm-Redakteurin Alea Rentmeister und detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat über die Zukunft der Atomkraft.
Marlies Philipp ist studierte Kristallographin und hat seit Ende der 1970er Jahre als Ingenieurin im Atomkraftwerk Lubmin bei Greifswald gearbeitet. Sie hat auch am Rückbau dieses Atomkraftwerks mitgearbeitet und weiß, welche Herausforderungen so ein Rückbau mit sich bringt. Claudia Kemfert leitet die Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Sie ist Expertin für Energiewirtschaft und Klimapolitik und erklärt, warum Aufwand und Nutzen bei der Atomkraft in keinem Verhältnis zueinander stehen.