Klimaschutz im Wahlkampf
Wir gehen in die zweite Runde des „Klimachecks Wahlprogramme“. Denn die Bundestagswahl steht vor der Tür, und während sich die Parteien über Migration, Wirtschaft und Sicherheit in die Haare kriegen, bleibt ein Thema erstaunlich leise: der Klimaschutz. Klar, jede Partei hat ihn irgendwo im Programm, aber wer sich die Versprechen genauer anschaut, merkt schnell, dass es oft an konkreten Plänen fehlt.
Energie, Verkehr, Gebäude: die Baustellen sind klar. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sind sich immerhin die meisten Parteien einig: Mehr Solar- und Windenergie muss her. Aber wie genau das gelingen soll? Da wird’s dünn. Bürokratie, lange Genehmigungszeiten und schleppender Netzausbau stehen nach wie vor im Weg.
Wichtige Pläne, aber langsame Umsetzung
Auch beim Verkehr läuft es nicht besser, seit Jahren tut sich hier kaum etwas, sagen Fachleute. Dabei ist klar: Ohne eine echte Verkehrswende sind die Klimaziele nicht zu schaffen. Elektroautos allein werden’s aber nicht richten. Es braucht auch mehr Busse, Bahnen und bessere Anbindungen — vor allem auf dem Land, wo der Nahverkehr oft kaum existent ist.
Ein weiteres Problem: Klimaschutz wird von vielen Menschen in Deutschland immer noch als Belastung wahrgenommen. Statt ambitionierter Innovationen und Projekte sollen manche bereits beschlossenen Maßnahmen wieder zurückgenommen werden. Aber ohne ehrgeizige Schritte wird die Zeit knapp.
Was wollen die Parteien beim Klimaschutz wirklich erreichen, und wo bleiben sie stecken? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und Redakteurin Esther Stephan in der neuen Folge von „Mission Energiewende“ im „Klimacheck Wahlprogramme“. Expertise liefern Energieexpertin Claudia Kemfert, Verkehrs- und Mobilitätsforscherin Wiebke Zimmer, der Jurist Felix Ekardt und die Klimajournalistin Céline Weimar-Dittmar.