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Türkei | Nach dem Terroranschlag: Ein Anruf in Istanbul

Fragezeichen und Nachrichtensperre nach dem Anschlag in Istanbul

Erneut hat ein terroristischer Anschlag die Türkei erschüttert. Erst in den vergangenen Monaten waren die Städte Suruc und Ankara zum Ziel des Terror geworden. Nun trifft es die Millionenmetropole Istanbul. Ein junger Syrer hat sich anfang der Woche bei einem Selbstmordanschlag in die Luft gesprengt und 10 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Regierung hat daraufhin eine Nachrichtensperre verhängt und schon jetzt wirft der Anschlag unzählige Fragen auf.

Suruc, Ankara, Istanbul – Türkei erneut Ziel von IS-Terror

Inmitten einer Reisegruppe in der Istanbuler Altstadt sprengte sich am Dienstag ein Selbstmordattentäter vor der Blauen Moschee in die Luft. Der Großteil der Touristen kam aus Deutschland. Wie die türkische Regierung mitteilte, soll der 28-jährige Täter aus Syrien in die Türkei eingereist sein und sich dem IS angeschlossen haben.

Die Identifizierung gelang über die Fingerabdrücke, die der Syrer bei seiner Registrierung als Flüchtling abgegeben hatte. Vier weitere Verdächtige wurden inzwischen festgenommen.

Zum ersten mal trifft der Terror in der Türkei Touristen, und nicht einheimische Zivilisten. Und schon jetzt spekulieren Medien, ob die Türkei ein neues Feindbild für den IS geworden ist. Bereits im Oktober verübte der sogenannte Islamische Staat einen doppelten Selbstmordanschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara und tötete dabei 103 Menschen. Das Land hat sich im vergangenen Jahr der Anti-IS Koalition angeschlossen und fliegt zusammen mit den USA Tornado-Angriffe gegen die Terrormiliz.

Solidarität in den türkischen Medien

Bundesinnenminister Thomas de Maizière erklärte unterdessen bei seiner Istanbul-Reise, bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass gezielten Deutsche Staatsbürger Opfer des Attentats werden sollte.

Als Reaktion auf den Anschlag in Istanbul zeigten sich türkische Medien solidarisch mit den Angehörigen der deutschen Opfer und titelten mit deutschsprachigen Überschriften:

Türkei verhängt Nachrichtensperre

Unmittelbar nach dem Anschlag in Sultanahmet verhängte die türkische Regierung eine Nachrichtensperre für alle Journalisten. Als Begründung teilte die türkische Medienaufsicht RTÜK mit, das diene der nationalen Sicherheit. Wie genau es das soll, wurde nicht weiter erklärt.

Über den Terror-Anschlag in Istanbul und die Lage vor Ort hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Hasnain Kazim gesprochen. Er ist Türkei-Korrespondent für den SPIEGEL und beobachtet die Situation in Istanbul.

Redaktion: Zülal Yildirim

Der IS sieht die Türkei nicht nur als Schutzpatron, sondern eben auch als Feind.Hasnain Kazim
Welche Ausmaße hat der Anschlag in Istanbul 05:43

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