Bald zehn Milliarden Menschen
2057 ist es soweit: Dann werden laut Schätzungen der Vereinten Nationen zehn Milliarden Menschen die Erde bewohnen. Das rasante Wachstum ist Thema der UN-Weltbevölkerungskonferenz gewesen, die in dieser Woche in Nairobi stattgefunden hat. Delegierte aus über 165 Ländern haben an der Konferenz teilgenommen. Aus Deutschland ist die Staatssekräterin im Entwicklungsministerium, Maria Flachsbarth, in die kenianische Hauptstadt gereist.
Frauen und Mädchen im Fokus der UN-Weltbevölkerungskonferenz
Je besser die Gesundheit und Lebensumstände, desto niedriger ist die Geburtenrate in einem Land. Aus diesem Zusammenhang leiten sich die Maßnahmen ab, die bereits auf der letzten UN-Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo entwickelt wurden. Das Kairoer Aktionsprogramm umfasst einen Leitfaden, mit dem die reproduktive und sexuelle Gesundheit in den einzelnen Ländern verbessert werden sollen.
Insbesondere Frauen und Mädchen spielen in den Plänen der Delegierten eine zentrale Rolle. Ihnen mehr Selbstbestimmung über die Zahl ihrer Kinder einzuräumen, könnte das Wachstum der Weltbevölkerung entscheidend beeinflussen. Deswegen stehen auf dem diesjährigen Gipfel in Nairobi vor allem die Verbesserung der Rechte, der Bildung und der Gesundheit von Frauen und Mädchen im Zentrum.
Die Grenzen des Wachstums
Der größte Wachstumsschub ist in den Ländern zu erwarten, die gegenwärtig die größten Schwierigkeiten haben, ihrer Bevölkerung eine angemessene Grundversorgung bereitzustellen. In diesen Ländern kann eine Zunahme der Bevölkerung die Staaten an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit bringen und so vermehrt zu Konflikten führen.
An sich spricht nichts gegen viele Menschen auf der Welt. Die Frage ist, wie können diese Menschen versorgt werden? Und: Können wir diese Menschen alle unter der Bedingung von limitierten Ressourcen auf dieser Welt versorgen? – Ann-Kathrin Schewe, Demografin am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Auch wenn die Bevölkerungszunahme in diesen Ländern eine politische Herausforderung bedeutet, so stellt ihr Wachstum nicht automatisch ein ökologisches Problem dar. Die Ursachen liegen eher in den Industrie-Nationen. Sie haben, trotz eines stabilen oder sogar negativen Bevölkerungswachstums, den höchsten Ressourcenverbrauch weltweit.
Über die Ziele und Widerstände der UN-Weltbevölkerungskonferenz hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Ann-Kathrin Schewe vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung gesprochen.
Redaktion: Clara Schulze
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