Der US-Präsident Donald Trump erkennt Jerusalem als Hauptstadt Israels an. Auch die US-Botschaft soll von Tel Aviv dorthin umziehen. Ein Affront, meinen viele. Denn den Ostteil der Stadt sehen auch die Palästinenser als Mittelpunkt ihres eigenen Staates. Kritiker von Trumps Entscheidung glauben: Durch diesen sogenannten Tabubruch ist der Nahost-Friedensprozess erheblich in Gefahr.
Friedensverhandlungen im Nahen Osten: Ende oder Neuanfang?
Trump meint, langwierige Probleme bräuchten neue Lösungsansätze. Er wolle einer Entscheidung über künftige Grenzen innerhalb Jerusalems jedoch nicht vorgreifen.
Jahrzehntelang haben sich die USA bei diesem Thema in Zurückhaltung geübt. Trumps Vorgänger Barack Obama ist außenpolitisch auf Nummer sicher gegangen. Er wollte die Krisen dieser Welt mit diplomatischem Geschick lösen. Für dieses Versprechen hatte er 2009 bereits vorab den Friedensnobelpreis bekommen.
Mit verbalem Fingerspitzengefühl scheint nun Schluss zu sein. Ist das ein Strategiewechsel in der US-Außenpolitik?
US-Außenpolitik im Wandel
Trump mischt auch andernorts kräftig mit. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea haben ein groß angelegtes Militärmanöver gestartet. Wegen des Atom- und Raketenprogramms Nordkoreas hatte sich der amerikanische Präsident zudem ein monatelanges Wortgefecht mit der Führung in Pjöngjang geliefert.
Einige Beobachter behaupten, dem Machtmenschen Trump gehe es bei all den Entscheidungen allein um seine Wiederwahl und das Einhalten von Wahlversprechen.
detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop hat dazu den Amerika-Kenner Dr. Josef Braml von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik befragt. Zu seinen Fachgebieten zählen amerikanische Weltordnungsvorstellungen und transatlantische Beziehungen.