Gelegenheit für Erneuerung
Achtzehn Jahre lang hat Angela Merkel die CDU als Vorsitzende geprägt. Doch die ehemalige Kanzlerin steht seit längerem nicht mehr an der Parteispitze. Dieses Wochenende hat die CDU Gelegenheit, sich als Oppositionspartei neu auszurichten. So wollen sich die Delegierten auf ihrem Bundesparteitag in Hannover darauf einigen, welche Werte die CDU in Zukunft bestimmen sollen. Die Grundwerte-Charta der Partei könnte dabei das Fundament für künftige Inhalte legen.
Auch in ihrer neuen Rolle als Oppositionspartei muss sich die CDU weiter einüben. Die Auftritte vom Parteivorsitzenden Friedrich Merz zeigen das Bemühen der Partei, als führende Kraft in der Opposition wahrgenommen zu werden. Das zeigt sich auch an dem Leitantrag, den der Bundesvorstand vorgelegt hat. Darin sind die Maßnahmen enthalten, mit denen die CDU in der Energiekrise die Bürger und Bürgerinnen entlasten würde.
Bundesparteitag birgt Konfliktpotenzial
Bisher hat man in der CDU versucht, geschlossen hinter Friedrich Merz zu stehen. Er ist der einstige Wunschkandidat für den Parteivorsitz der Jungen Union sowie des Wirtschaftsflügels. Teilen der CDU also, die vehement gegen eine Frauenquote sind. Nun hat ausgerechnet Merz eine parteiinterne Frauenquote vorgeschlagen, über die am Freitagabend auf dem Bundesparteitag abgestimmt werden soll. Die Chancen, dass die Quote Zustimmung findet, stehen 50:50. An diesem Wochenende wird sich also auch zeigen, wie es um den Zusammenhalt der Partei in dieser Frage steht. Die Einführung einer Frauenquote ist Teil des Versuchs der CDU, moderner und attraktiver zu werden.
Wofür die CDU nach ihrem Bundesparteitag stehen könnte, erklärt uns die Politologin Ursula Münch. Was sich die Junge Union erhofft, wie sich die CDU entwickelt und warum die Junge Union weiterhin gegen eine Frauenquote ist, das hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt Fabienne Dunker gefragt. Sie ist Kreisvorsitzende der Jungen Union in Herford.