Vorschläge zur Cannabis-Legalisierung
Die Ampel-Koalition ist mit dem Vorhaben angetreten, Cannabis zu legalisieren. Vergangene Woche haben Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) und Wirtschaftsminister Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) dazu ein Eckpunktepapier vorgestellt. Davor hatte es Gespräche zwischen Bundesregierung und EU-Kommission gegeben. Denn die Cannabislegalisierung in Deutschland muss auch mit geltendem EU-Recht vereinbar sein. Herausgekommen ist nun ein Vorschlag, der weniger weitreichend ist als ursprünglich geplant. Im Koalitionsvertrag war noch die Rede davon, dass Menschen über 18 Cannabis in „lizensierten Shops“ kaufen können sollten. Das wird nach dem neuen Eckpunktepapier nur noch in wenigen Regionen möglich sein und lediglich im Rahmen von wissenschaftlichen Modellversuchen.
Cannabis Clubs
Alle, die nicht in den Modellregionen wohnen, sollen ihr Gras in sogenannten Cannabis Clubs bekommen können. Das sind „nicht gewinnorientierte Vereinigungen“, in die man als Konsumentin oder Konsument über 18 eintreten kann. Ein Club soll nicht mehr als 500 Mitglieder haben und ein Clubmitglied 25 Gramm Cannabis pro Tag und maximal 50 Gramm pro Monat bekommen können. Alle unter 21 Jahren erhalten maximal 30 Gramm pro Monat. Erhofft werden sich damit unter anderem Verbesserungen beim Jugendschutz und bei der Qualitätskontrolle. In Spanien gibt es solche Clubs schon seit den 1990er Jahren. Auch Malta hat vor kurzem Cannabis Social Clubs eingeführt. Wie funktioniert das Club-Konzept und wie sinnvoll ist es für den deutschen Kontext?
Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Heinrich Wieker. Der hat schon 2016 einen Cannabis Club in Hannover gegründet und setzt sich für eine Cannabislegalisierung ein. Ana Afuera Gómez erklärt, wie die Cannabis Social Clubs in Spanien funktionieren. Sie ist Politikwissenschaftlerin, Aktivistin und Sprecherin der Vereinigung der Cannabis-Verbände Kataloniens.