Droht uns ein heißer Herbst?
Die Bundesregierung befürchtet, dass es ein heißer Herbst mit heftigen Protesten werden könnte. Es ist die Angst vor dem gesellschaftlichen Abstieg, die die dann Menschen auf die Straße treibt. Derzeit machen sich viele Menschen Sorgen, wie sie ihre Strom- und Gasrechnungen bezahlen sollen. Dazu kommen die gestiegenen Lebensmittelpreise.
Um diese Ängste abzumildern, hat die Bundesregierung ihr drittes Maßnahmenpaket vorgestellt. Mit 65 Milliarden Euro will sie die Menschen dabei unterstützen, die steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen.
Entlastungen oder Sozialer Sprengstoff?
An den vorherigen Entlastungspaketen hatten Sozialverbände kritisiert, dass die Hilfen nicht zielgerichtet an jene gehen, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Energierechnungen oder Lebensmittel bezahlen sollen. Das neue Entlastungspaket soll nun vor allem einkommensschwachen Haushalte zugute kommen. Doch fallen nach wie vor bestimmte Gruppen aus dem Raster, beispielsweise Menschen mit mittleren Einkommen, die gerade so über der Anspruchsgrenze für Sozialleistungen liegen. Auch ist unklar, ob Einmalzahlungen für Rentner und Studierende ausreichen werden.
Am Montag hat es bereits Demonstrationen in Leipzig gegeben, zu denen unter anderem die Linke unter dem Motto ,,heißer Herbst gegen soziale Kälte“ geladen hatte. Auch rechte Gruppierungen hatten zu Protesten aufgerufen.
Reicht das Entlastungspaket aus, um die Angst vor steigenden Kosten im Winter abzumildern? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde Paul Weimann. Er ist Landesvorsitzender des VdK Hessen-Thüringen. Ob es zu heftigen Protestwellen kommen wird und wie „heiß“ der Herbst wird, dass erklärt Daniel Saldivia Gonzatti, er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung.