Bisherige Maßnahmen zeigten keine Wirkung
Damit die Mobilitätswende endlich an Fahrt aufnimmt, sollen bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Das ist einer der Punkte, die vergangene Woche beim Mobilitätsgipfel im Kanzleramt festgelegt worden sind. Diese Beschlüsse sollen dazu beitragen, dass die Klimaziele endlich erreicht werden. Denn vor allem der Verkehrssektor schreibt keine positiven Zahlen, wenn es um den CO2-Ausstoß geht. 2021 sind drei Millionen Tonnen CO2 mehr ausgestoßen worden als eigentlich vorgeschrieben. Auch das ist ein Grund für die schon länger anhaltende Kritik an Verkehrsminister Volker Wissing.
Ein großes Problem stellt die eher geringe Nachfrage nach klimafreundlichen Autos dar. Das liegt laut der Unternehmensberatung Deloitte daran, dass sich die Rahmenbedingungen für eine Umstellung auf ein E-Auto deutlich verschlechtert hätten. Die Inflation, steigende Kosten für Batterien und Strom und die geringe staatliche Förderung machen die Anschaffung eines E-Autos nicht gerade attraktiv.
Wie gelingt die Mobilitätswende?
Es gibt viele Bündnisse, die derzeit an Lösungsvorschlägen arbeiten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat zum Beispiel vier Forderungen, um die sozial-ökologische Mobilitätswende umzusetzen: einen Neubaustopp von geplanten Fernverkehrsstraßen, ein bundesweites Finanzierungsprogramm für den öffentlichen Nahverkehr, den Ausbau der Bahn und den Ausstieg aus Kurzstreckenflügen. Doch ob diese Forderungen von der Regierung umgesetzt werden können, ist fraglich.
Warum läuft die Mobilitätswende so schleppend? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe mit Katja Diehl. Sie hat lange in der Mobilitätsbranche gearbeitet und befasst sich nun als Autorin und Podcasterin mit der Mobilitätswende. Was die Politik tun muss, um die Klimaziele 2030 zu erreichen, erklärt uns Andreas Knie. Er ist Mobilitäts- und Verkehrsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).