Die Proteste sind vorbei, der Rassismus bleibt?
Fast vier Monate ist es her, dass der Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis von weißen Polizisten getötet wurde. Sein Tod hat weltweit Proteste gegen strukturellen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Auch in Deutschland wurde über Alltagsrassismus und institutionellen Rassismus debattiert. Viele Menschen haben sich mit der Black-Lives-Matter-Bewegung solidarisiert. Das Europäische Parlament hat im Juni die Black-Lives-Matter-Demonstationen offiziell unterstützt. Doch während in den USA immer noch jede Woche Proteste stattfinden, ist das Thema in Deutschland wieder aus den Medien verschwunden.
Zeit für eine Zwischenbilanz
Vor drei Monaten hat es bei Zurück zum Thema die Themenwoche „Rassismus in Deutschland“ gegeben. Expertinnen und Experten sowie Aktivistinnen und Aktivisten haben von ihren Erfahrungen und Forderungen erzählt. Jetzt ist die Zeit reif für eine Zwischenbilanz: Was hat sich seit Juni getan? Gibt es politische Erfolge? Und hat sich der Alltag von Afrodeutschen seit den Protesten verändert?
Sarah Danquah betreibt auf Instagram den Blog Melanindeutsche, auf dem sie über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus schreibt. Sie erzählt detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt, wie sich ihr Alltag seit den Protesten verändert hat. Der Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, Tahir Della, erzählt, was politisch noch passieren muss, damit die Black-Lives-Matter-Bewegung erfolgreich ist.