Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Thüringen war schon oft Vorreiter für Entwicklungen, die später ganz Deutschland beeinflusst haben: Zum Beispiel konstituierte sich dort die erste deutsche Republik. Außerdem wurde dort die erste demokratische Verfassung für ganz Deutschland in Kraft gesetzt. Das Land, das heute durch seine ausschweifenden Fichtenwälder oft als „grünes Herz Deutschlands“ bezeichnet wird, ist auch das Land, in dem nur drei Prozent der deutschen Bevölkerung leben. Politisch ist es tief gespalten. Thüringen ist derzeit das einzige Bundesland, in dem Linke und AfD gemeinsam die Mehrheit der Sitze im Parlament stellen. Woran das liegt, darüber schreibt der Journalist und gebürtige Thüringer Martin Debes in seinem Buch „Deutschland der Extreme — Wie Thüringen die Demokratie herausfordert“.
Ein Land der Extreme
Die Politik in dem ostdeutschen Bundesland hat seit etwa 100 Jahren extreme Wechsel erfahren. Und auch heute finden sich in Thüringens politischer Landschaft große Gegenpole. Im Superwahljahr 2024, wenn neben der Europawahl auch die Wahlen in Sachsen, in Brandenburg und in Thüringen stattfinden, könnte die AfD die stärkste Kraft im thüringischen Landtag werden. In seinem Buch erläutert Martin Debes, warum die Demokratie in Thüringen besonders verwundbar ist.
Martin Debes wurde 1971 in Jena geboren. Der Journalist und Buchautor studierte in Jena und den USA Politikwissenschaften und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Debes hat viele Jahre als Chefreporter für die Thüringer Allgemeine gearbeitet und auch aus Thüringen für die Die Zeit und den Spiegel berichtet.
detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister hat auf der Leipziger Buchmesse für „Zurück zum Thema“ mit Martin Debes über sein Buch gesprochen.
Alle Gespräche von der Leipziger Buchmesse zum Nachhören findet ihr hier.