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Immer mehr Menschen vermieten ihre Wohnung ganzjährig über AirBnB. Dadurch fehlen Wohnungen für Einheimische. Foto: Daniel von Appen / Stocksnap / CC0 1.0

Homesharing-Plattform Airbnb kooperiert mit Dortmund

Is sharing caring?

Ist die Sharing Economy nur eine Utopie? Längst ist klar, dass das organisierte Teilen nach dem Motto „Was mein ist, ist auch dein“ eine Kehrseite hat. Deutsche Städte stehen zunehmend im Konflikt mit Airbnb. Das könnte sich jedoch jetzt mit der sogenannten Bettensteuer ändern.

Es wird eng auf dem Wohnungsmarkt

Der deutsche Wohnungsmarkt leidet zunehmend unter der wachsenden Beliebtheit von Airbnb. Schon längst konkurriert die Homesharing-Plattform mit Unternehmen wie booking.com. Dabei sind besonders professionelle Anbieter ein Problem, die gleich mehrere Wohnungen ganzjährig über Airbnb an Touristen vermieten. Die meisten Airbnb-Übernachtungsplätze pro Einwohner gibt es in Deutschland in den Städten Köln, München und Düsseldorf. Mit sogenannten Zweckentfremdungsgesetzen gehen schon viele Städte gegen die massenhafte Vermietung über Homesharing-Plattformen vor.

Was ist die Bettensteuer?

Wie auch in vielen anderen deutschen Städten fällt in Dortmund bei jeder touristischen Übernachtung eine Bettensteuer von 7,5 Prozent an. Jetzt soll ab Januar diese Steuer auch offiziell für Airbnb-Übernachtungen gelten. Das heißt: auch, wer in einer kleinen Studentenbude übernachtet, zahlt automatisch 7,5 Prozent an die Stadt. Dortmund ist die erste Stadt, die eine Kooperation in dieser Form mit Airbnb eingegangen ist. Laut Aussagen der Plattform stehen jedoch weitere Kooperationen mit deutschen Städten zur Debatte.

Auf der anderen Seite (…) muss die Stadt ein Interesse daran haben, dass weniger Ferienwohnungen in den Städten angeboten werden. Konkret: dass Wohnungen als Wohnungen genutzt werden (…) und nicht als Ferienwohnung zweckentfremdet werden.— Ulrich Ropertz, Deutscher Mieterbund

Kooperation oder Restriktion?

Doch ist die Eintreibung der Bettensteuer eine geeignete Strategie, um mit dem Problem des prekären Wohnungsmarktes umzugehen? Kritisiert wird vor allem, dass Dortmund damit gegen das eigene Zweckentfremdungsgesetz vorgeht. Denn mit der Eintreibung der Bettensteuer toleriert die Stadt Vermietungen über die Homesharing-Plattform. Diese liegen jedoch teilweise eigentlich in der rechtlichen Grauzone. Und nicht nur das: zukünftig wird Dortmund auch am Homesharing-Geschäft mitverdienen.

Ich kann im Augenblick nicht erkennen, welche Priorität die Stadt Dortmund setzt: Kooperation mit Airbnb, oder will sie verhindern, dass Wohnungen zu Ferienwohnungen zweckentfremdet werden? Dann müsste sie sehr viel stärker gegen Airbnb vorgehen und sich nicht mit Airbnb ins Bett legen.— Ulrich Ropertz

Welcher Umgang mit Airbnb für eine Entspannung des Wohnungsmarktes sorgen könnte, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund gesprochen.

Ulrich Ropertz - ist Geschäftsführer und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Mieterbund e.V.

ist Geschäftsführer und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Mieterbund e.V.
„Homesharing“ hört sich so verniedlichend an. Es geht eigentlich nicht um „homesharing“, denn hier wird nichts geteilt.Ulrich Ropertz
Airbnb kooperiert mit Dortmund 07:35

Redaktion: Lara-Lena Gödde

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