Seitdem die Gaslieferungen aus Russland ausbleiben, schießen die Preise für Strom und Gas in Deutschland in die Höhe. Strom ist sogar so teuer wie noch nie. Diese hohen Energiekosten belasten nicht nur private Haushalte, sie werden auch für Autozulieferer zu einem immer größeren Problem.
Diese beliefern die Fahrzeughersteller entweder mit einzelnen Bauteilen wie Reifen oder mit ganzen Baugruppen wie beispielsweise Armaturenbretter. Sie sind somit ein essenzieller Teil des Lieferantennetzwerkes der Hersteller: Fehlt auch nur ein Bauteil, kann das die Produktion eines Autos stilllegen.
Stark belastete Autozulieferer
Umso folgenreicher ist es, dass die Zulieferbetriebe sehr mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen haben. Bei einer Umfrage des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) haben fast alle der 103 befragten Mitgliedsunternehmen angegeben, dass sie der Strom- und Gaspreis momentan stark bis sehr stark belaste. In diesem Jahr seien die Energiekosten für mehr als jedes zweite Unternehmen um mindestens die Hälfte angestiegen.
Da die Verträge zwischen den Lieferanten und ihren Abnehmern kurzfristige Energiepreissprünge nicht mit einbeziehen, müssen sämtliche vertragliche Anpassungen zwischen beiden Parteien ausgehandelt werden. So ist es für Autozulieferer außerdem nicht leicht, die für sie unvorhergesehenen Kosten an die Hersteller weiterzugeben.
Wie bedrohlich ist die Situation für die Lieferanten? Und welche Folgen hat es für die Autoindustrie, wenn Autozulieferer zunehmend ausfallen sollten? Darüber hat detektor.fm-Redakteurin Alina Eckelmann mit Annina Reimann gesprochen. Sie ist Korrespondentin der WirtschaftsWoche und hat dazu recherchiert, wie sich die Energiekosten auf Autozulieferer auswirken.