Was hat der neue Bußgeldkatalog gebracht?
Durch den neuen Bußgeldkatalog wurden Bußgelder deutlich erhöht, zum Teil laut ADAC unverhältnismäßig. Länger als 15 Minuten in zweiter Reihe parken, kostet zum Beispiel 85 Euro und einen Punkt im Fahreignungsregister. Andere Strafen hingegen fallen zu niedrig aus. Wer den Abstand beim Überholen von Fahrradfahrern nicht beachtet, zahlt lediglich ein Verwarnungsgeld 30 Euro — bei Sachbeschädigung 35 Euro. Auch fürs Autofahren ohne Gurt oder Motorradfahren ohne Helm fallen die Strafen nur gering aus.
Neben den Strafen muss auch die Kontrolldichte höher werden. Dafür können Geschwindigkeitskontrollen an Gefahrenstellen sinnvoll sein. Oft werden Blitzer jedoch eingesetzt, um die „Kassen der Kommunen zu füllen“, statt für Verkehrssicherheit zu sorgen.
Wie kann man die Verkehrssicherheit erhöhen?
Laut Andreas Hölzel, Unternehmenssprecher beim ADAC, kann mehr Sicherheit im Straßenverkehr vor allem durch verkehrspsychologische Schulungen erreicht werden und nicht nur durch die Erhöhung der Bußgelder.
Für eine erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr soll in Zukunft verstärkt Wert auf die Verkehrssicherheit bei Jugendlichen gelegt werden. Eine Möglichkeit dafür ist eine Führerscheinausbildung ab 16 Jahren und dadurch längeres begleitetes Fahren. Weiterhin werden bereits Fahrassistenzsysteme in Neuwagen verbaut und zum Teil vorgeschrieben. Eine Steigerung davon ist das autonome Fahren. Wer sich dafür interessiert, kann sich diese AutoMobil-Episode anhören: Wie sicher ist autonomes Fahren?
Was die Reform des Bußgeldkatalogs bewirkt hat und wie mehr Verkehrssicherheit erreicht werden kann, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Eva Heiligensetzer mit Andreas Hölzel gesprochen.