Play
Der Zahlencode auf den Eiern kennzeichnet das Haltungssystem, aus dem die Eier kommen. Foto: Eier | CC BY-SA 2.0 | LID: Jonas Ingold / flickr.com

Bio-Eier: Von wegen öko

Gesetze lassen Spielraum

90 Prozent der Bio-Legehennen in Brandenburg werden zu Zehntausenden in Großbetrieben gehalten. Nicht unbedingt das, was sich der Verbraucher unter „bio“ vorstellt. Wie kann das sein?

Bio-Eier aus Massenbetrieben

Gutes Futter, verhältnismäßig viel Platz, weniger Tiere. So stellen sich viele Verbraucher die klassische Bio-Haltung vor. Dass auch die nicht allzu idyllisch ist, dürfte klar sein. Recherchen des rbb zeigen nun allerdings, wie weit die Haltung vieler Bio-Legehennen tatsächlich davon entfernt ist. 90 Prozent der Bio-Hennen in Brandenburg leben in Großbetrieben. In einem Bio-Betrieb wurden sogar bis zu 30.000 Hennen gehalten. Und das, obwohl nach dem EU-Biostandard eigentlich nur 3.000 Hennen in einem Stall gehalten werden dürfen. Die Betonung liegt hierbei auf „eigentlich“.

Behörden legen EU-Bio-Verordnung großzügig aus

In Deutschland ist die Länderarbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau für die Bio-Standards zuständig. Das ist der Arbeitskreis der staatlichen Kontrollstellen der Bundesländer. Die Behörde ist für die Interpretation der EU-Bio-Verordnung zuständig.

Man hat es einfach bei der Auslegung in Deutschland so gemacht, dass man aus einem ein Stall ein Stallabteil gemacht hat. – Dario Sarmadi von foodwatch

So leben in einem Stallgebäude weit mehr als 3.000 Tiere zusammen. Trotz der Markierung der Bio-Eier bleiben so die Haltungs- und Lebensbedingungen der Hennen oftmals unklar.

Gesunde Tiere?

Um die Haltung der Tiere zu verbessern, bräuchte es verbindliche Kriterien für die Tiergesundheit. Denn ob die Tiere gesund sind oder nicht, hängt nicht unbedingt von der Größe des Betriebes und der Haltungsart ab. Studien zeigen, dass Krankheiten eher auf das Stallmanagement eines Betriebs zurückzuführen sind.

Die Größe ist gar nicht so entscheidend, wenn wir über die Gesundheit der Tiere reden: Kleiner Bio-Betrieb ist nicht gleich gesund. – Dario Sarmadi

Über die Problematik bei der Haltung von Bio-Legehennen, die kreative Auslegung der EU-Bio-Verordnung und wie die Situation verbessert werden kann, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Dario Sarmadi gesprochen. Er ist der Pressesprecher von foodwatch.

Dario Sarmadi - arbeitet als Pressesprecher bei foodwatch. Foto: foodwatch | Darek Gontarski

arbeitet als Pressesprecher bei foodwatch. Foto: foodwatch | Darek Gontarski
Ein Optimierungsbedarf besteht bei der EU-Öko-Verordnung nicht nur im Bereich Stallgrößen. Wir haben da viele Baustellen.Dario Sarmadi
Bio-Eier aus Großbetrieben 06:20

Redaktion: Amelie Berboth

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen