Wende in der Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft verursacht nach Angaben des Klimaschutzberichtes der Bundesregierung 40 Prozent der deutschen Treibhausemissionen. Viele fordern deshalb genau hier ein Umdenken. Einiges ist auch passiert, gerade beim Thema Heizen und Stromverbrauch. Wo sich aus Sicht vieler noch nicht genug bewegt, sind die Baustoffe selbst – beim Abbau, Bearbeitung und Transport der Materialien, und viel später auch beim Abriss oder Rückbau. Ein Unternehmen, das schon seit Jahren anders arbeitet, ist das Betonsteinunternehmen Godelmann im oberfränkischen Fensterbach. 2022 wurde das Unternehmen mit dem Cradle-to-Cradle Zertifikat ausgezeichnet. Die aktuellste Innovation ist der sogenannte Klimastein, der 2023 auf den Markt kommt. Geschäftsführer und Firmeninhaber Bernhard Godelmann beschreibt ihn so:
Durch die bodennahe Verdunstung werde die Umgebung gekühlt, so Godelmann, was gerade im Sommer in überhitzten Städten immer wichtiger wird. Die Verdunstungsrate liege bei 50 Prozent, das entspreche ungefähr der Verdunstungsrate einer Wiese. So könne man mit dem Klimastein als Flächen befestigen, ohne sie zu versiegeln. Das könnte auch das Risiko von Überschwemmungen bei Starkregen verringern, da der neuartige Stein die Hälfte des Wassers in den Boden abgibt, statt es vollständig in Abwasserkanäle weiterzuleiten.
Cradle-to-Cradle als Familientradition
Schon sein Vater und sein Großvater haben schadhafte Pflastersteine wiederverwertet, vor 40 Jahren gab es die erste Recycling-Anlage. Bernhard Godelmann selbst produziert seit sieben Jahren CO2-neutral. Nach dem Klimastein, an dem er und sein Forschungsteam drei Jahre gearbeitet haben, plant er nun weiter:
Denn der Klimastein kommt viel mit Sauerstoff in Kontakt und kann über Carbonatisierung auch wieder viel CO2 binden. Was ihn zu solchen Innovationen antreibt, darüber spricht Bernhard Godelmann mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.