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Bild: Boris Voelkel | Foto: Philipp Meuser

brand eins Podcast | Boris Voelkel

Empathisches Wirtschaften

Der Safthersteller Voelkel setzt auf Bio-Zutaten und Gemeinwohlökonomie. Klingt nach einer Firma, die die Welt retten will. Aber darum geht’s gar nicht, sagt Mitgeschäftsführer Boris Voelkel.

Ein ziemlicher erfolgreicher Saftladen — Voelkel mit neuem Rekordumsatz

Für einen Saftladen ist Voelkel ziemlich erfolgreich. Fast 500 Beschäftigte arbeiten mittlerweile im Unternehmen, das nach eigenen Angaben die größte Bio-Safterei der Welt ist. 2025 hat das Unternehmen mit 160 Millionen Euro den höchsten Umsatz seiner Geschichte erwirtschaftet, verrät uns Boris Voelkel im Podcast. Das ist ein Anstieg von 20 Millionen Euro gegenüber dem bisherigen Rekordumsatz aus 2024. Das Wachstum sei außerplanmäßig und das Unternehmen „gut davongekommen“, denn 2025 sei alles andere als leicht gewesen.

Das vergangene Jahr war das anstrengendste, an das ich mich erinnern kann, weil es von einer Krise nach der anderen durchrüttelt wurde.

Boris Voelkel

Boris Voelkel Foto: Philipp Meuser

Boris Voelkel ist beim Unternehmen für den Einkauf zuständig, die Geschäftsführung teilt er sich mit seinem Vater und seinen Brüdern. 2011 hat die Familie das Unternehmen in eine Stiftung überführt: Seitdem fließen 90 Prozent der Gewinne ins Unternehmen zurück, 10 Prozent gehen an soziale Projekte.

Die Safterei arbeitet ausschließlich mit Bio-Zutaten und hat sich die Regeln der Gemeinwohlökonomie auferlegt. „Wir sind nicht trotzdem erfolgreich, sondern genau deshalb“, sagt Boris Voelkel. Die Werte des Unternehmens mögen altruistisch klingen, nach Weltverbesserung — für Boris Voelkel sind sie vor allem wirtschaftlich klug.

Die Qualitäten in der Flasche

Wenn die Preise niedrig sind, zahle Voelkel den Landwirten zum Beispiel gerne etwas mehr — und wenn die Preise wie in diesem Jahr durch die Decke gehen, zahlen die Landwirte das Vertrauen mit stabilen Preisen zurück. Am Ende profieren alle von einem fairem Umgang miteinander, ist Voelkel überzeugt. Außerdem versteht es Voelkel auch als Weg, die Qualitäten von Beziehungen so zu gestalten, dass resiliente und belastbare Wertschöpfungsketten erhalten bleiben — auch in Zukunft.

Ich bin sicher, dass in fünf Jahren nicht mehr der Preis zählt und auch nicht unbedingt die Qualität. Es zählt die reine Verfügbarkeit.

Das Unternehmen will sich in Zeiten von Klimawandel und Fachkräftemangel krisensicher aufstellen, um auch in Zukunft noch hochwertige Säfte produzieren zu können. Die ökologische Transformation ist dabei eine wichtige Triebfeder, sagt Voelkel, Firmenzweck ist sie nicht. „Wir sind auch sehr stolz, tolle Säfte zu machen.“

In dieser Episode des „brand eins-Podcasts“ ist Boris Voelkel zu Gast. Er ist seit 2017 Teil der Geschäftsführung und bei Voelkel für den Einkauf und die Handelsbeziehungen zur Landwirtschaft zuständig. Im Podcast verrät er detektor.fm-Moderator Christian Bollert, wie er auf das Krisenjahr 2025 blickt, wo in fünf Jahren noch Himbeeren wachsen, und wie Voelkel Zielgruppen jenseits der „Ur-Ökos“ anspricht.

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