Die Vier-Tage-Woche wird viel diskutiert. Für die einen ist es die Lösung für eine bessere Arbeitswelt, andere befürchten darin den Untergang der Industrie. Klar ist, bei der Vier-Tage-Woche geht es um viel. Und vieles kann sich verbessern: Gesundheit, Produktivität, Klimaschutz. Kann die 4-Tage-Woche das Arbeitszeitmodell der Zukunft sein?
Heike Wenzel hat in ihrem Unternehmen im Spessart nicht auf die Antwort auf diese Frage gewartet. Bei dem Messegeräte-Hersteller ist bereits Anfang 2022 die Vier-Tage-Woche eingeführt worden. Das Produktionsteam hat freitags frei. Die wöchentliche Regelarbeitszeit ist von 37,5 auf 36 Stunden reduziert worden, verteilt auf vier Tage bei vollem Lohnausgleich. Die Gründe für die Einführung: bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten, neue gewinnen und einen Ausgleich für den nicht idealen Standort im Spessart schaffen.
Vier-Tage-Woche: Modell passt nicht für alle
Heike Wenzel ist promovierte Wirtschaftsinformatikerin und hat die „Wenzel Group“ vor fünf Jahren von ihrem Vater übernommen. Rund 500 Menschen arbeiten im Unternehmen, etwa 300 davon in Wiesthal im Spessart. Die Wenzel Group ist ein mittelständisches Industrieunternehmen und stellt Koordinaten- und Verzahnungsmessgeräte her, die in der Luftfahrt, Autoindustrie oder Medizintechnik gebraucht werden. Es ist also produzierendes Gewerbe, dem oft nachgesagt wird, nicht so flexibel zu sein. In diesem Fall funktioniert es, weil es kein Fließband gibt.
Welche Bilanz zieht Firmenchefin Heike Wenzel nach zwei Jahren Vier-Tage-Woche? Was hat Corona mit der Einführung zu tun — und was war besonders herausfordernd bei der Umstellung? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Heike Wenzel.
Das Podcast-Radio detektor.fm nimmt übrigens ab Februar 2024 bei einem Modellversuch zur Vier-Tage-Woche in Deutschland teil.